Junger Intensivtäter muss für zwei Jahre hinter Gitter
Seit 2014 befindet sich ein heute 20 Jahre alter Homberger im Programm für jugendliche Intensivtäter. Der Angeklagte habe zahlreiche Chancen ungenutzt verstreichen lassen, seinem Leben eine Wende zu geben, so gestern der Vorsitzende des Jugendschöffengerichts. Wegen mehrerer Sexualdelikte, Körperverletzung und Diebstahls muss der Heranwachsende nun erneut in Haft. Diesmal für zwei Jahre. Bereits mehrfach vorbestraft, war der 20Jährige 2014 für 22 Monate in der Jugendhaft gelandet. Was ihn offenbar nicht beeindruckt hatte: Nur wenige Monate nach der Entlassung beging er die nächsten Taten. Im Februar 2016 hatte er einer Frau in einem Linienbus ohne ersichtlichen Anlass auf den Kopf geschlagen. Einem Bekannten stahl er fünf Euro. Die übrigen Taten hatten alle eine sexuelle Komponente: Am 27. Oktober 2016 zerrte er während einer Unterrichtspause in der Volkshochschule an der Königstraße eine 24-Jährige auf die Herrentoilette, entblößte sein Geschlechtsteil und versuchte dann, sein Opfer dazu zu zwingen, ihn oral zu befriedigen. Die Frau konnte fliehen.
Bei einem anderen Vorfall im September 2016 hatte der Angeklagte in der Innenstadt eine 14-Jährige zum Sex genötigt. Er drohte der von zu Hause abgehauenen Jugendlichen, sie der Polizei zu verraten, wenn sie ihm nicht zu willen sei. Das Mädchen kam der Aufforderung mit viel Ekel nach.
Der Angeklagte schwieg während des zweitägigen Verfahrens, in dessen Verlauf zahlreiche Zeugen vernommen wurden. Von den ursprünglich acht Anklagen blieb im Urteil allerdings nur ein Teil übrig. Vorwürfe, bei denen die Beweislage nicht eindeutig war, wurden eingestellt.
Das Gericht verurteilte den 20Jährigen wegen versuchter Vergewaltigung, schwerer Nötigung, Körperverletzung und Diebstahls. Zulasten des 20-Jährigen wirkten sich im Urteil des Jugendschöffengerichts dessen erhebliche Vorstrafen aus.