Rheinische Post Duisburg

Altmeister­liches aus Frankreich

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(hod) Vor einiger Zeit kam eine Besucherin aus Frankreich in Ulrike Thelens Fachgeschä­ft für Künstlerbe­darf „Farbklecks“an der Friedrich-Wilhelm-Straße 75, sah dort eine Wand aus dem 18. Jahrhunder­t, auf der symbolisch Affen dargestell­t sind, und sagte spontan: „Oh, meine Tante malt auch so etwas!“Jetzt sind 16 Werke der „Tante“dort noch bis zum 3. Juni zu besichtige­n. Jenny Chalude ist 1947 in Algier geboren. Sie kam mit ihrer Familie Anfang der 60er Jahre nach Frankreich und beendete ihre Schullaufb­ahn in Saint-Germainen-Laye. Ihre gesamte Freizeit war von da an dem Theaterspi­elen und später der Regie gewidmet. Bis sich ihr die Malerei 1998 offenbarte: durch eine entscheide­nde Begegnung mit der Frau, die ihre Lehrerin werden sollte. Seit fast 20 Jahren malt Jenny Chalude nun in der Technik der alten Meister. Diese Technik wird meist auf Holz angewandt, das mit Hasenhautl­eim und Meudon-Weiß vorbereite­t wird. Da- rauf folgt die Imprimatur und die „Grisaille“. Zum Schluss kommt die Farbe, die in mehreren Lasurschic­hten aufgetrage­n wird. Das Ergebnis wirkt leuchtend und fast mehrdimens­ional. „Stilleben und Fabeln“heißt die Kabinettau­sstellung, die perfekt in den verwinkelt­en „Farbklecks“passt. Der Bogen spannt sich von einem kleinen TraubenSti­lleben („Raisins, petit modèle“) für 650 Euro bis zu einem Paravent aus dem 18. Jahrhunder­t, den Jenny Chalude selbst mit Affen bemalt hat, für 3500 Euro. Geöffnet ist der „Farbklecks“und damit die sehenswert­e Schau bei freiem Eintritt dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr.

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FOTO: PK Ulrike Thelen vor einem Werk von Jenny Chalude.

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