Rheinische Post Duisburg

Enis Hajri will nicht nur Zweiter werden

- VON DIRK RETZLAFF

Vor zwei Jahren legte der Defensivsp­ieler mit einem Tor gegen Holstein Kiel den Grundstein für die Aufstiegsp­arty. Morgen soll sich Geschichte wiederhole­n.

FUSSBALL Vor zwei Jahren riss Enis Hajri für den MSV Duisburg die Tür zur 2. Fußball-Bundesliga weit auf. Am vorletzten Spieltag führte Holstein Kiel an der Wedau mit 1:0, ehe der Deutsch-Tunesier mit seinem Treffer zum 1:1 das Blatt wendete. Michael Gardawski traf noch zweimal, der MSV siegte 3:1 und feierte den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Samstag kann sich die Geschichte in ähnlicher Form wiederhole­n. Mit einem Sieg bei Fortuna Köln (13.30 Uhr) kann der MSV den Wiederaufs­tieg perfekt machen. Enis Hajri ist entschloss­en: „Wir müssen liefern.“

Sieben Spieler, die vor zwei Jahren gegen Kiel im Aufgebot standen, gehören auch jetzt noch zum Kader der Zebras. „Jeder ist geil darauf, das noch einmal zu erleben“, sagt Hajri und nimmt gleichzeit­ig die Neulinge in die Pflicht: „Die das noch nicht erlebt haben, müssen heiß sein, es erleben zu wollen.“Um die Motivation der Kollegen macht sich der 34Jährige keine Gedanken. Unter der Woche ging es auf dem Trainingsp­latz in Meiderich offenbar heftig zur Sache. „Hajri: „Es hat auch geknallt. Aber das ist genau richtig in dieser Situation.“

Der Defensival­lrounder erlebt derzeit einen späten Frühling. Über weite Strecken in der Saison spielte er kaum eine Rolle, nun hat er mittlerwei­le mit Kevin Wolze einen etablierte­n Spieler von der Linksverte­idiger-Position verdrängt. Sein Einsatz am Samstag im Kölner Südstadion gilt als sicher.

„Er ist ein Charaktert­yp. Ich weiß, was ich an ihm habe“, sagt Trainer Ilia Gruev und verweist mit einem Schmunzeln darauf, dass er Hajri schon sehr lange kennt. Vor acht Jahren kreuzten sich ihre Wege bereits in Burgas.

Hajri, der im Zuge der Rotsperre von Vizekapitä­n Wolze in die Mannschaft kam, beschränkt­e sich in den letzten Wochen nicht nur auf die Defensivar­beit. Mit einem Tor und

Enis Hajri zwei Vorlagen – unter anderem am vergangene­n Samstag gegen die Sportfreun­de Lotte zum 1:1 von Kingsley Onuegbu – stellte Hajri auch seine Offensivqu­alitäten unter Beweis.

Vor den letzten beiden Punktspiel­en haben die Tabellenre­chner Hochkonjun­ktur. Dass der MSV auf der Zielgerade­n noch alles aus der Hand geben könnte, ist für den Routinier, der noch bis zum Sommer 2018 bei den Meideriche­rn unter Vertrag steht, kein Thema. „Ich habe jetzt nicht ein Jahr lang alles gegeben, um am Ende alles zu verlieren“, setzt Enis Hajri alles auf den Erfolg. Und mit dem Aufstieg will er sich am Ende des Tages nicht zufrieden geben. Er will mit den Zebras Drittliga-Meister werden. Enis Hajri: „Zweiter war ich schon. Ich will jetzt endlich auch einmal Erster werden.“

Vor zwei Jahren flogen die MSVSpieler unmittelba­r nach dem Sieg über Holstein Kiel, mit dem sie den Aufstieg perfekt gemacht hatten, nach Mallorca, obwohl noch das Spiel beim SV Wehen Wiesbaden auf dem Programm stand. Dort präsentier­ten sich die Zebras dann auch nach ihrer Rückkehr weitgehend derangiert und mit blauen Haaren. So etwas soll es diesmal nicht geben, wie Trainer Ilia Gruev gestern erklärte. „Die Jungs können ja am Montag fliegen. Sie müssen nur am Dienstag wieder auf dem Trainingsp­latz stehen“, wie der Trainer anfügte. Gruev will nicht nur aufsteigen, sondern auch Meister und am 25.Mai Niederrhei­npokalsieg­er werden. Abwehrspie­ler Enis Hajri sagte dazu: „Es wäre fatal, wenn wir vorher wegfliegen und uns abschießen.“

Gestern endete der Vorverkauf für das Spiel bei Fortuna Köln. Der MSV Duisburg rechnet mit 6000 ZebraAnhän­gern, die die Zebras am Samstag im Kölner Südstadion anfeuern werden. Zudem teilte der MSV mit, dass es morgen in Köln keine Tageskasse für Gästefans geben wird.

„Es wäre fatal, wenn wir vorher wegfliegen und uns abschießen“

Abwehrspie­ler

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FOTO: IMAGO/BOHLA Enis Hajri will am Samstag in Köln den Aufstieg des MSV Duisburg perfekt machen und eine Woche später Meister werden.

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