Rheinische Post Duisburg

Passendes Fahrrad für alle Fälle

- VON HEIDRUN JASPER

Wolfgang Reineke und das Team Roll-Techam bauen maßgeschne­iderte Räder.

XANTEN-BIRTEN Man spricht in der Regel vom E-Bike, meint aber das Pedelec. Und es sind längst nicht mehr nur „die Alten“, die auf’s Fahrrad mit Hilfsmotor umsteigen: Um die 50 sind die Männer und Frauen, die beispielsw­eise Roll-Tech am Bruchweg 26 a in Birten ansteuern und sich von Chef Wolfgang Reineke oder seinen fachkundig­en Mitarbeite­rn beraten zu lassen. Und sie verlassen das Geschäft mit einem maßgeschne­iderten Zwei- oder Dreirad. „Das Fahrrad muss zum Benutzer ein Renndreira­d an ein Mädchen ausgeliefe­rt, das mit 21 Jahren einen Schlaganfa­ll hatte. „Wir können aus einem Stück Rohr ein Fahrrad machen“, sagt der Firmenchef, der sich auf Räder für Menschen mit körperlich­en Behinderun­gen spezialisi­ert hat und Pendlern für den täglichen Weg zur 20 oder 30 Kilometer entfernten Arbeitsstä­tte zum Speed-Pedelec rät. Denn das fährt genau wie das EBike bis Tempo 20 von alleine, erst dann muss man in die Pedalen treten und kann bis zu 45 Stundenkil­ometer schnell fahren. Allerdings braucht das E-Bike ein Nummernsch­ild. Und fürs Speed-Pedelec muss man älter als 16 Jahre sein und entweder einen Mofa-Frühersche­in haben oder vor dem 1. April 1965 geboren sein. Mit dem „normalen“Pedelec kommt man auf maximal 25 Stundenkil­ometer, allerdings springt hier der Hilfsmotor nicht alleine an: Dafür muss man schon in die Pedalen treten. Der „Porsche“unter den EBikes ist das Giant Trekking Bike: „Da müssen Sie den Akku suchen, der ist Teil des Rahmens. Und der Yamaha-Motor sitzt hinterm Tretlager“. Acht Cent kostet es etwa, den Akku an der Steckdose aufzuladen, wenn er (fast) leer war. Pedelecs als Zweiräder gibt es von 1399 Euro bis

Wolfgang Reineke 4000 Euro, Dreiräder ohne Motor gehen los bei 1299 Euro, mit Motor bei 2799 Euro. Und im sportiven Bereich kann ein Liegedreir­ad auch an die 10.000 Euro kosten. „Wenn die Helmpflich­t kommt, mach’ ich die Tür zu“, hat er zwar vor 20 Jahren noch gesagt; heute fährt Wolfgang Reineke allerdings selber nur mit Helm. Denn das Problem für Zweioder Dreiradfah­rer seien rückwärts ausparkend­e Autos. Und Autofahrer, die die Tür aufmachen, ohne nach hinten geguckt zu haben. Helle Kleidung, eventuell Warnwesten, ein vernünftig­es Schloss, mit dem das Rad an einer Laterne oder Parkbank angeschlos­sen werden kann, sind weitere Tipps. Und: „Immer mit Licht fahren“.

„Wenn Sie nicht mehr gut laufen können, brauchen Sie ein spezielles Rad“

Roll-Tech

www.ungehinder­t-Rad-fahren.de

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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Wolfgang Reineke, Inhaber der Firma Roll-Tech, sitzt auf einem Fahrrad für behinderte Menschen. „Wenn Sie nicht mehr gut laufen können, brauchen Sie ein spezielles Rad“, sagt Wolfgang Reineke.

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