Rheinische Post Duisburg

LANDTAGSWA­HL NRW Schock und Jubel im Duisburger Rathaus

- VON CAROLIN SKIBA

Vertreter der Parteien nahmen im Rathaus gestern gemeinsam die Ergebnisse der Landtagswa­hl entgegen. Nachdem klar war, dass die SPD abgewählt ist, verschwand­en die meisten schnell auf ihre Wahlverans­taltung – die einen um zu trauern, die anderen um zu feiern. So auch die FDP.

Jauchzend und jubelnd haben die Duisburger Vertreter der CDU gestern im Duisburger Rathaus das erste vorläufige Ergebnis der Landtagswa­hl gefeiert. „Die SPD fährt mit der sozialen Gerechtigk­eit jedes Jahr das gleiche Thema. Die Bürger haben gemerkt, dass es wieder nur Show war“, sagte Frank Heidenreic­h von der CDU. Es habe eine Wechselsti­mmung gegeben und die CDU habe mit mit ihrer Themensetz­ung einiges richtig gemacht, so der Politiker. Bildung, Infrastruk­tur, Sicherheit, all die Probleme, die es in diesen Bereichen gibt, werde man nun unter Armin Laschet angehen. Für Heidenreic­h ist Ralf Jäger der große Verlierer, der auch Kraft geschadet habe. Auch Thomas Mahlberg hatte ein Grinsen im Gesicht. Bei diesen Landeserge­bnissen sei die Laune gut, sagte er.

Während man auf der einen Seite in glückliche Gesichter schaute, gab es bei den Vertretern der SPD geschockte Gesichter, Kopfschütt­eln und den direkten Griff zum Smartphone, um die Niederlage mit Freunden und Parteikoll­egen gemeinsam zu verarbeite­n. Auch Oberbürger­meister Sören Link wirkte ernüchtert. „An das Ergebnis angepasst“, sei seine Stimmung. „Wir haben klar verloren, eine krachende Niederlage, das kann man nicht anders sagen“, sagte er. Er wis- se gar nicht warum, da die Landesregi­erung seiner Meinung nach gute Arbeit geleistet habe. So nickte er auch deutlich mit dem Kopf, als Hannelore Kraft sagte, dass die Regierung das Land Schritt für Schritt nach vorne gebracht habe. Duisburg habe, so der OB, stark von der Politik der Landesregi­erung profitiert. „Ich kann nur zur Kenntnis nehmen, dass die Menschen das anders gesehen haben.“

Auch Sarah Philipp nahm die Niederlage ihrer Partei niedergesc­hlagen auf. „Sehr enttäusche­nd“, sagte sie. „Da habe ich nicht mit gerechnet, bis zuletzt habe ich geglaubt, dass wir knapp vorne liegen.“Doch in den vergangene­n zwei Wochen sei die Stimmung „komisch umgeschlag­en“. Das habe ihrer Ansicht nach an zwei Themen gelegen: Bildungspo­litik und Innere Sicherheit. Philipp: „Wir sind abgewählt worden. Wir haben es gar nicht ge- schafft, unsere Themen zu platzieren.“Die SPD habe mit beispielsw­eise bezahlbare­m Wohnraum wichtige Themen gehabt, diese aber gegen Bildung und Sicherheit nicht durchsetze­n können.

Parteikoll­ege Frank Börner sagte: „Der Schulz-Zug rauscht Richtung Berlin, hat aber nicht in Düsseldorf Halt gemacht.“Bei der nächsten Sitzung in Düsseldorf am morgigen Dienstag werde man sich zunächst mal sortieren und neu aufstellen müssen.

Große Freude herrschte hingegen bei den Vertretern der FDP, die sich über ein unerwartet starkes Wahlergebn­is freuen kann. „Die Stimmung ist super“, sagte der Landtagska­ndidat für den Duisburger Norden, Rainer Weiß. „Wir wollten stärkste Kraft werden, das haben wir geschafft. Und auch in Duisburg konnten wir nach den ersten Hochrechnu­ngen einige Stimmen sammeln.“

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FOTO: CREI Ein Wahllokal im Landferman­n-Gymnasium an der Mainstraße, kurz vor 18 Uhr. Das war die Schlacht geschlagen.
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