Rheinische Post Duisburg

Vier Herausford­erer für OB Sören Link

- VON CAROLIN SKIBA

Wissen, Können und Wollen – so begründete Gerhard Meyer gestern seine Kandidatur. Der gemeinsame Bewerber von CDU, Grünen, Junges Duisburg und Bürgerlich-Liberalen will in Duisburg wieder Aufbruchst­immung verbreiten.

Gerhard Meyer, der gemeinsame Kandidat der CDU und der Grünen für den Posten des Oberbürger­meisters, versteht sich vor allem als Moderator für die verschiede­nen politische­n Strömungen in dieser Stadt. „Ich habe nie ideologisc­h Dinge durchdrück­en wollen, sondern bin offen für alle Stimmen“, sagte der 56-jährige Duisburger, der gestern offiziell von CDU und Grünen vorgestell­t wurde.

Der Mann, der sich laut dem CDU-Kreisvorsi­tzendem Thomas Mahlberg neben seinen fachlichen Kompetenze­n auch dadurch auszeichne­t, dass er Duisburg kennt und liebt, wird sich am 24. September gegen den amtierende­n OB Sören Link, den Kandidaten der Linken, Erkan Kocalar, den FDP-Vorsitzend­en Thomas Wolters sowie die Immobilien­ökonomin Sabine Josten zur Wahl stellen. Die Wahl ist be- kanntlich notwendig geworden, weil Sören Link beantragt hatte, am 31. Oktober – und damit gut ein Jahr vor Vertragsen­de – aus dem Beamtenver­hältnis entlassen zu werden.

Die Oberbürger­meister-Wahl in Duisburg wird zeitgleich mit den Bundestags­wahlen durchgefüh­rt. Link hatte argumentie­rt, dadurch könne die Stadt Kosten sparen. Eigentlich wäre seine Amtszeit noch bis bis ins Jahr 2018 gelaufen.

Dass trotz bestehende­r Gegensätze – wie etwa der DOC-Thematik – ein gemeinsame­r Kandidat gefunden werden konnte, liegt nach Aussage von Mahlberg und Birgit Beisheim, Sprecherin des Kreisverba­nds der Grünen, daran, dass Meyer mit breit gefächerte­n Kompetenze­n ausgestatt­et ist und durch vielfältig­e Kontakte und somit Handlungss­pielräumen Vorhaben schneller voranbring­en kann.

Meyer erklärte anhand dreier Punkte, warum er der richtige Kan- didat sei: Wissen, Können und Wollen. Zum ersten Punkt sagte der gebürtige Ruhrorter, dass er mit den Strukturen und Problemen der Stadt tief vertraut sei, ebenso wie er viele politische Gestalter über die Parteigren­zen von CDU und den Grünen hinaus kenne.

Das liege nicht zuletzt an seiner Arbeit bei den Stadtwerke­n, für die er unter anderem als Betriebsra­tsvorsitze­nder und stellvertr­etender Aufsichtsr­atsvorsitz­ender tätig war sowie seinen Kontakten zu Vereinen und diversen Kulturkrei­sen, wie den Philharmon­ikern.

Ebenfalls mit seiner Arbeit bei den Stadtwerke­n begründet er den Punkt Können. „Ich weiß, wie die Funktional­itäten in großen Konzernen sind und habe Verantwort­ung für viele Mitarbeite­r getragen“, sagt Meyer.

Zum Punkt Wollen sagt er: „Ich bin mit den politische­n Entwicklun­gen in dieser Stadt nicht einverstan- den. Nun gibt es zwei mögliche Wege: Entweder man macht etwas, oder man hält die Klappe.“Da Letzteres nicht in Frage käme, und er auf eine breite Unterstütz­ung zurückgrei­fen könne, sehe er sich in der Pflicht, sich aufstellen zu lassen. „Ich habe das Gefühl, es gibt große Kreise in der Bürgerscha­ft, die Angst davor haben, abgehängt zu werden, da muss man gegensteue­rn.“Gerhard Meyer möchte Prozesse beschleuni­gen, Potenziale – etwa in der Wohnraumen­twicklung – nutzen und den Wirtschaft­sstandort Duisburg unter Berücksich­tigung umweltpoli­tischer Aspekte stärken. Auch die Integratio­n sei ein wichtiges Thema, für welches man sich Zeit nehmen und das man differenzi­ert betrachten müsse.

Gerhard Meyer, da sind sich seine Unterstütz­er einig, sei in der Lage, die verschiede­nen Gruppen in Duisburg zusammenzu­führen und die Aufbruchst­immung zu verbrei-

„Ich habe nie ideologisc­h Dinge durchdrück­en wollen, sondern bin offen für

alle Stimmen“ „Nun gibt es zwei mögliche Wege: Entweder man macht etwas, oder man hält die Klappe“

ten, die Duisburg so dringend brauche und die der amtierende Oberbürger­meister nicht habe entfachen können. Seite C 2

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