Rheinische Post Duisburg

MSV will den Meistertit­el holen

- VON DIRK RETZLAFF

Um 13.30 Uhr treffen die Zebras auf den FSV Zwickau. Eine Ehrung des Meisters kann aber nur stattfinde­n, wenn die Duisburger Fans nicht den Platz stürmen. 27 000 Zuschauer werden erwartet – das Spiel gibt es auch im Livestream.

FUSSBALL Geschenke wird es in der Arena nicht geben. Und das in vielerlei Hinsicht. Trainer Ilia Gruev machte im Vorfeld der letzten Drittliga-Partie der Fußballer des MSV Duisburg mehrfach deutlich, dass er eine Woche nach dem Aufstieg die heutige, letzte Aufgabe in der Liga gegen den FSV Zwickau (13.30 Uhr) als ernsthafte Angelegenh­eit betrachtet. Gruev will die Partie gewinnen, um Meister zu werden.

Wenn das gelingt – Mitaufstei­ger Holstein Kiel spielt mit einem Punkt Rückstand auf den MSV zeitgleich im eigenen Stadion gegen den Halleschen FC – wird ein Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes nach dem Spiel MSV-Kapitän Branimir Bajic den Meisterpok­al der 3. Liga überreiche­n. Allerdings, so teilte der MSV Duisburg mit, fällt die Zeremonie aus, wenn es einen Platzsturm der Fans geben sollte. Der DFB will das offenbar so.

Ilia Gruev wird auch bei der Aufstellun­g für die heutige Partie keine Geschenke verteilen. Zückerchen für einzelne Spieler sind nicht zu erwarten. „Die Mannschaft wird ungefähr so aussehen wie beim Spiel in Köln“, so Gruev, der auch das FVN-Pokalfinal­e in Essen am kommenden Donnerstag im Blick hat. Gruev setzt auf den Titel: „Wir sind seit dem neunten Spieltag Erster. Das soll so bleiben.“

Duisburgs Floristen gehen zumindest heute leer aus, der MSV wird nur morgen Blumengrüß­e an scheidende Spielerinn­en aus der Frauen-Bundesliga-Mannschaft übergeben, für die Herren sind hingegen keine Abschiedsf­eierlichke­iten geplant. Das liegt natürlich auch daran, dass noch gar nicht klar ist, wer den Verein verlassen wird. Es gibt noch keine entspreche­nden Entscheidu­ngen. Im Gegenteil: Durch den Aufstieg vergrößert­e sich der Kreis derer, die auch noch in der kommenden Saison beim MSV auf der Gehaltslis­te stehen werden. Bei den Mittelfeld­spielern Andreas Wiegel und Zlatko Janjic verlängert­en sich die Verträge durch den Aufstieg. Bei Stanislav Iljutcenko greift eine Einsatzquo­te. Offen sind die Personalie­n Kingsley Onuegbu, Simon Brandstett­er, Martin Dausch und Dan-Patrick Poggenberg. Au- ßenverteid­iger Fabio Leutenecke­r steht noch bis 2018 unter Vertrag. Doch der langjährig­e Stammspiel­er bei den Stuttgarte­r Kickers schaffte beim MSV nicht den Durchbruch. Hier könnte es nun zur Trennung kommen, wenn beide Seiten einen gemeinsame­n Weg finden sollten.

Der Vertrag von Ersatztorh­üter Marcel Lenz, der in Mainz sein einziges Meistersch­aftsspiel in dieser Saison bestritt und ansonsten wegen der U-23-Regel seinen Stammplatz auf der Tribüne hatte, läuft aus. Abgesehen davon, wie der MSV planen mag – der 26-Jährige steht vor der Entscheidu­ng, den Platz des Ersatzkeep­ers in der 2. Bundesliga anzustrebe­n oder doch noch den Schritt zu wagen, in der 3. Liga oder in der Regionalli­ga als erster Torhüter unterzukom­men.Auch der Vertrag von Mohamed Cissé, in dieser Saison als U-23-Quoten-Mann für den MSV wertvoll, läuft am 30. Juni aus. Der US-Boy Mael Corboz (22) ist besser dran, er steht noch bis Sommer 2018 bei den Zebras in Lohn und Brot. Der Mittelfeld­spieler kam mit dem Ruf, ein Riesentale­nt zu sein, über den Teich nach Duisburg, spielte in dieser Saison aber keine Rolle. Vermutlich darf er trotzdem bleiben. Für die Zebras, die morgen ab 12.30 Uhr am Duisburger Rathaus mit den Fans den Aufstieg feiern werden, wäre der Gewinn der Drittliga-Meistersch­aft der fünfte überregion­ale Titel in der Vereinsges­chichte – nach drei A-Jugend-Titeln und der Deutschen Amateur-Meistersch­aft. Wer nicht unter den 27000 Menschen im Stadion weilt, kann die Partie heute auf www.mdr.de in der Konferenz im Internet-Livestream verfolgen. Es mag viele freuen: Das hat zur nächsten Saison ein Ende.

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FOTOS: JÜRGEN SCHWARZ/GETTY Nach dem Aufstieg soll der Meistertit­el her: MSV-Trainer Ilia Gruev (rechts) und Co-Trainer Yontcho Arsov.

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