Rheinische Post Duisburg

Geduld und gute Therapie sind nötig

- VON NICOLA MENKE

Angst, aggressive­s Verhalten, Zerstörung­swut: Solche Verhaltens­weisen zeigen Hunde nach Misshandlu­ngen. Sie zu kurieren, bedarf es der Hilfe von Profis.

(dpa/tmn) – Enge Zwinger, kein Auslauf und vielleicht sogar Schläge: Hunde sind empfindsam­e Wesen. Werden sie nicht artgerecht gehalten, vernachläs­sigt oder misshandel­t, kann das auf Dauer Spuren bei ihnen hinterlass­en. „Genau wie beim Menschen können durch negative Lebenserei­gnisse auch bei Tieren seelische Verletzung­en und Traumata entstehen“, erklärt Barbara Schöning, Fachtierär­ztin für Verhaltens­kunde und Tierschutz in Hamburg.

Zu den häufigsten tierschutz­relevanten Verstößen gehören Vernachläs­sigung, Isolation und Gewalt. „Die psychische­n Schäden, die sie verursache­n, sind unterschie­dlich stark“, sagt Schöning. Das sei abhängig vom Charakter des Tieres. Die häufigsten Symptome sind Angst und Misstrauen, die das Tier ständig begleiten oder durch gewisse Reize - wie eine bedrohlich­e Körperspra­che oder bestimmte Geräusche - ausgelöst werden.

Ängste äußern sich durch körperlich­e Stresssymp­tome wie Zittern und Speicheln, starke Unterwürfi­gkeitsgest­en oder sozialen Rückzug. Einige Tiere reagieren auch aggressiv, machen Drohgebärd­en oder schnappen zu. Dazu kommen Verhaltens­auffälligk­eiten wie Unsauberke­it, Selbstverl­etzung oder Bewegungss­tereotypen, wie das ständige Jagen des eigenen Schwanzes.

„Aufgrund ihrer speziellen Eigenheite­n ist der Umgang mit Hunden, die schlechte Erfahrunge­n gemacht haben, oft nicht einfach“, sagt Tierpsycho­login Carmen Schmohl. Viele von ihnen lebten deshalb sogar dauerhaft in Tierschutz­einrichtun­gen. Fakt ist, dass es zwar aussichtsl­ose Fälle gibt. Ein Großteil der psychisch vorbelaste­ten Hunde kann jedoch seine Probleme überwinden. Voraussetz­ung dafür ist, dass sie in die richtigen Hände ge-

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