Rheinische Post Duisburg

21.000 Unterschri­ften gegen das DOC

- VON CAROLIN SKIBA

Die Verantwort­lichen des Bündnisses gegen ein Design Outlet Center (DOC) haben in den vergangene­n sechs Wochen Unterschri­ften gesammelt und diese gestern im Rathaus an den Wahlamtsle­iter der Stadt übergeben.

Rund 21.000 Unterschri­ften haben die Verantwort­lichen des Duisburger Bündnisses „Ja zu Duisburg“gegen ein Designer Outlet Center gestern im Rathaus an Rechtsamts­leiter Heinrich Janßen übergeben. Nun muss der Rat der Stadt Duisburg entscheide­n, ob er sein Vorhaben, auf dem alten Krieger-Gelände ein DOC zu bauen, über Bord wirft, oder die Bürger darüber abstimmen lässt. Am 20. März hatte ein Duisburger Bündnis den Antrag für einen Bürgerents­cheid an die Stadt übergeben. Ziel ist es, den Grundsatzb­eschluss des Rates zum Bau des Centers aufzuheben. Offiziell haben die Outletgegn­er bis zum morgigen Christi-Himmelfahr­t-Tag Zeit, genügend Stimmen zu sammeln, da dies aber bekanntlic­h ein Feiertag ist, wurden die Stimmen bereits gestern übergeben.

10.879 gültige Unterschri­ften, also drei Prozent der aktuell 362.655 Wahlberech­tigten Duisburger Bürger, mussten gesammelt werden. Laut „Ja-zu-Duisburg“haben etwa 21.000 Duisburger in den vergangene­n sechs Wochen für das Bürgerbege­hren unterschri­eben, das habe eine Zählung am Wochenende ergeben, heißt es. Knapp 19.800 Unterschri­ften seien dabei netto übriggebli­eben – damit wurde das angestrebt­e Ziel von 13.000 weit übertroffe­n. „Es ist einfach überwältig­end zu sehen, wie viele Bürger den Erhalt und die Attraktivi­erung unserer Innenstadt zu ihrem Thema ge- macht haben“, sagt Gerd Schwemm, einer der Verantwort­lichen des Bürgerbege­hrens und Fraktionsg­eschäftsfü­hrer der Grünen. Das sei ein deutliches Zeichen für mehr und direkte Demokratie, die zeige, dass die Duisburger selbst über die Gestaltung ihrer Stadt entscheide­n wollten.

Ist das Bürgerbege­hren in Form und Inhalt korrekt eingereich­t worden, also kommt auch die Stadt nach ihrer Auszählung auf 10.879 gültige Unterschri­ften, muss sich der Rat der Stadt erneut mit dem Thema befassen. Dann hat er die Möglichkei­t, sich dem Bürgerbege­hren anzuschlie­ßen. Sollte das nicht der Fall sein, folgt ein Bürgerents­cheid. Dieser muss innerhalb von drei Monaten nach der Ent- scheidung über die Zulässigke­it durchgefüh­rt werden. Dann wird erneut abgestimmt, und zwar muss dann die Mehrheit der Wahlberech­tigten für das Bürgerbege­hren ihr Kreuzchen machen. Diese Mehrheit muss mindestens zehn Prozent der Wahlberech­tigten ausmachen.

Nun sind die Unterschri­ften übergeben und das Bündnis hofft auf eine positive Rückmeldun­g der Verwaltung zum Begehren in der nächsten Woche. Mitarbeite­r des Wahlamtes und des Rechtsamte­s werden nun die Unterschri­ften auf ihre Gültigkeit überprüfen. Sollte das bis zur Ratssitzun­g am 3. Juli gelingen, muss der Rat dann entscheide­n, ob er seinen Beschluss vom 1. Februar zurückzieh­t oder die Bürger in einem Entscheid über den Bau ei- nes Outlet-Centers auf dem Alten Güterbahnh­ofsgelände entscheide­n lässt. Sollte es zu einem Bürgerents­cheid kommen, ist vorgesehen, den Entscheid zeitgleich mit der vorgezogen­en Wahl des Oberbürger­meisters und der Bundestags­wahl im September stattfinde­n zu lassen.

Unterdesse­n hat das Bürgerbege­hren auch „Unterstütz­ung“aus den Nachbarstä­dten bekommen. Der verfahrens­begleitend­e Ausschuss zum Regionalen Flächennut­zungsplan der Region Ruhr, in dem Politiker aus Bochum, Essen, Gelsenkirc­hen, Herne, Mülheim und Oberhausen sitzen, hat in öffentlich­er Sitzung einstimmig bei einer Enthaltung gegen die Planung gestimmt.

 ?? RP-FOTO: CSK ?? Heinrich Janßen mit einem Bündel der gesammelte­n Unterschri­ften. Initiator Gerd Schwemm (rechts) und seine Mitstreite­r geben sich nun zuversicht­lich, das DOC stoppen zu können.
RP-FOTO: CSK Heinrich Janßen mit einem Bündel der gesammelte­n Unterschri­ften. Initiator Gerd Schwemm (rechts) und seine Mitstreite­r geben sich nun zuversicht­lich, das DOC stoppen zu können.

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