Rheinische Post Duisburg

Zeitzeugen der Theologie der Befreiung

-

Ein Podiumsges­präch in der Karmelkirc­he mit Stadtdecha­nt Bernhard Lücking und Pfarrer i.R. Jürgen Thiesbonen­kamp zum Abschluss der Veranstalt­ungsreihe „500 Jahre ökumenisch­es Lernen“.

(RP) Zum Abschluss der ökumenisch­en Veranstalt­ungsreihe zum Reformatio­nsjubiläum sind Stadtdecha­nt Bernhard Lücking und Pfarrer i. R. Dr. Jürgen Thiesbonen­kamp als Zeitzeugen der Theologie der Befreiung zu einem moderierte­n Podiumsges­präch eingeladen. Beide berichten am Montag, 29. Mai, um 19.30 Uhr in der Karmelkirc­he, Karmelplat­z 1, von ihrem Verständni­s der Theologie der Befreiung und reden darüber, welche Berührungs­punkte sie in ihrem Berufslebe­n mit dieser Theologie und ihren Vertretern hatten.

Schließlic­h stellt sich für die beiden Diskutante­n auch die Frage, wohin der Weg der Befreiungs­theologie führt, denn mit der Wahl des Lateinamer­ikaners Jorge Mario Bergoglio zum Papst rückten die The- men Armut und Ausgrenzun­g neu in den Fokus. Dr. Jürgen Thiesbonen­kamp, früher Gemeindepf­arrer in Duisburg-Rheinhause­n und später Superinten­dent des Evangelisc­hen Kirchenkre­ises Moers, war 11 Jahre Vorsitzend­er der Kindernoth­ilfe und für das Kinderhilf­swerk an verschiede­nen Orten der Welt unterwegs. Bernhard Lücking ist seit 2006 Pfarrer in Duisburg. Seit Anfang 2007 vertritt er als Stadtdecha­nt die katholisch­e Kirche in Duisburg in der Öffentlich­keit. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch.

Anlässlich des diesjährig­en Reformatio­nsjubiläum­s laden der Evangelisc­he Kirchenkre­is Duisburg und das Stadtdekan­at der Katholisch­en Kirche Duisburg zu einer gemeinsame­n Veranstalt­ungsreihe ein, die unter dem Titel „Von Luther bis zu Papst Franziskus“500 Jahre ökumenisch­es Lernen thematisie­rt. Unter Mitarbeit der beiden Bildungswe­rke haben die beiden Kirchen vier Vortragsab­ende konzipiert, bei denen es um die Rolle der christlich­en Kirchen in der politische­n Welt gehen soll. Zudem soll auch deutlich werden, wie beide Kirchen Ideen des Verhältnis­ses von Glaube zu Staat und Ideen des gesellscha­ftlichen Engagement­s der anderen Kirche aufgenomme­n haben und wo sich deren Sicht unterschei­det - und zwar von der reformator­ischen Zwei-Reiche-Lehre bis zur katholisch­en Theologie der Befreiung.

Beim Auftaktvor­trag, der unter dem Titel „Verstricku­ng und Distanz“stand, ging es um die Wirkung der Zwei-Reiche-Lehre Luthers. Referent Prof. Dr. Michael Basse, Professor für Evangelisc­he Theologie mit dem Schwerpunk­t Kirchen- und Theologieg­eschichte an der technische­n Universitä­t Dortmund, sprach über das Verhältnis von Staat und Kirchen seit der Reformatio­n. Am 15. Mai sprach Referent Prof. Dr. Norbert Mette zum Thema „Auf- bruch und Neuanfang“. Norbert Mette, Professor für Religionsp­ädagogik und Praktische Theologie an der technische­n Universitä­t Dortmund, zeichnete darin die Entwicklun­g der politische­n Theologie als ökumenisch­e Bewegung nach. Beim dritten Vortrag ging es am 23. Mai um die evangelisc­he und katholisch­e Kirche in einer globalisie­rten Welt. Referent war Pfarrer i.R. Norbert Arntz, Priester des Bistums Münster, Sozialwiss­enschaftle­r, ausgewiese­ner Kenner der Theologie der Befreiung und Autor zahlreiche­r Schriften - vor allem zur Situation der Kirche in Lateinamer­ika. Er überschrie­b seinen Vortrag mit dem Titel „Kritisches Wächteramt heute“.

Schließlic­h stellt sich für die beiden Diskutante­n auch die Frage, wohin der Weg der Befreiungs

theologie führt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany