Rheinische Post Duisburg

Knüllermar­kt jetzt auch auf den Spuren der Internet-Riesen

- VON JAN LUHRENBERG

Die Produkte sollen verstärkt auf der Internet-Plattforme­n Amazon angeboten werden.

Der Knüllermar­kt geht online: Das bekannte Geschäft für Dekoartike­l in der Münzstraße, das seit mittlerwei­le 20 Jahren in Duisburg eine große Produktpal­ette anbietet, versucht sich ein Standbein im OnlineHand­el aufzubauen. Hilfe bekommt es dabei in Form eines Förderprog­ramms des Internet-Riesen Amazon – nach eigenen Angaben ist der Online-Versandhän­dler aus den USA Marktführe­r.

„Unternehme­r der Zukunft“heißt das Programm, das den Knüllermar­kt und 23 weitere kleine Händler aus ganz Deutschlan­d seit Januar auf dem Weg in den Online-Handel begleitet. Zur Seite stehen den Händlern dabei Coaches, die das Unternehme­n individuel­l beraten und fördern, zum Beispiel in Trainings zu Logistik, Export oder Suchmaschi­nenoptimie­rung. Das Ziel, das Amazon damit verfolgt, ist, kleine Händler fit für das Digitalzei­talter zu machen. Das weiß Petra Manoah, Inhaberin des Knüllermar­kts, zu schätzen: „Wir freuen uns bei diesem Projekt dabei zu sein“, sagt sie. „Wir sind schon sehr lange auf dem Markt und hoffen nun, auch online endlich Fuß fassen zu können.“

Bereits vor dem Programm hat der Knüllermar­kt einige wenige Produkte auf der Plattform ebay verkauft und bietet sie dort auch immer noch an. Nun möchte das Dekoration­sgeschäft auch auf Amazon große Geschäfte machen und seine Produkte anbieten. „Es ist geplant, nahezu jeden Tag neue hauseigene Produkte auf den Plattforme­n für den Kunden zur Verfügung zu stellen“, so die Inhaberin des Knüller- markts. Dazu sei es nicht nur nötig, ansprechen­de Produktbes­chreibunge­n zu verfassen. Die Ware müsse auch fotografie­rt werden – am besten aus verschiede­nen Perspektiv­en, die das Produkt komplett abbilden. „Deshalb verfügen wir im Knüllermar­kt jetzt über ein eigenes Fotostudio“, sagt Manoah.

Vor allem Amazon sei als Plattform sehr beliebt bei Kunden, weil die Ware mit nur einem Mausklick bestellt sowie stets sehr schnell geliefert werden könne – auf Wunsch auch am Tag der Bestellung selbst oder einen Tag später. „Die Kunden haben großes Vertrauen in Amazon und kaufen dort gerne ein“, erklärt die Inhaberin des Dekomarkts. „Davon können auch wir im Knüllermar­kt profitiere­n.“Momentan befinde sich das Unterfange­n, den Knüllermar­kt in den Online-Handel zu integriere­n, noch in einer Findungsph­ase. „Wir lernen gerade viel über die Eigenarten des Online-Handels und machen unsere eigenen Erfahrunge­n“, so Manoah. So seien nicht alle Produkte mit dem Online-Geschäft kompatibel. „Wir verschicke­n noch keine Produkte aus Glas und auch kleine Artikel sind zu teuer, da der Versand vergleichs­weise hoch ist.“Es gilt zudem abzustecke­n, welche Produkte überhaupt online nachgefrag­t werden und wie groß die Konkurrenz in den verschiede­nen Produktgeb­ieten, zum Beispiel Vasen oder Gar-

Petra Manoah tendekorat­ion, ist. Hier kommt der Bernard Bruck ins Spiel, der den Knüllermar­kt während des Förderprog­ramms als Coach begleitet. „Wir sind froh, dass uns jemand unter die Arme greift, da uns das Wissen über Online-Handel fehlt“, sagt Manoah. Bernard Bruck verfügt über dieses Wissen und ausreichen­d Erfahrung im Bereich Online-Handel, speziell in Marketing. Er arbeitet für den operativen Investor Project A, der 40 Unternehme­n in seinem Portfolio hat. Eine Aufgabe des Investors ist es dabei, die Produktlei­stung der Unternehme­n im Internet zu verbessern.

Im Rahmen des Förderprog­ramms haben die Verantwort­lichen des Knüllermar­kts an zahlreiche­n Meetings teilgenomm­en, die von den Coaches abgehalten wurden. „Ziel ist, dass alle Händler vom gleichen Wissen profitiere­n können“, erklärt Bruck. „Alle Coaches haben zu einem bestimmten Gebiet Tipps und Tricks verraten.“Bei ihm ging es vor allem um Suchmaschi­nenoptimie­rung. Also darum, wie die Produkte im Internet für den Kunden allgemein auffindbar werden. Er sehe in der Zusammenar­beit mit dem Knüllermar­kt eine Winwin-Situation. Auch er mache viele neue Erfahrunge­n, da er im Bereich der Dekoration­sgeschäfte noch nicht gearbeitet habe.

Das Projekt ist bis zum Juni diesen Jahres befristet. Dann wird auch ein Preis für die erfolgreic­hsten Kandidaten vergeben. Im Anschluss an das Förderprog­ramm hofft Manoah, auf eigenen Beinen stehen zu können: „Hoffentlic­h haben wir dann so viel gelernt, dass wir den Online-Handel alleine hinbekomme­n.“

„Die Kunden haben großes Vertrauen in Amazon und kaufen

dort gerne ein“

Knüllermar­kt

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FOTO: SCREENSHOT So sieht’s aus, wenn Interessie­rte bei Amazon gezielt nach „Knüllermar­kt“suchen: Dann tauchen unter anderem auch Angebote für „Metallherz­en Aluminium silber“, einen „Lavendel-Topf“oder ein „Deko-Vogelhaus“auf. Es geht aber auch über die normale...

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