Großes Wiedersehen nach 50 Jahren gefeiert
Die früheren Schülerinnen der Agnes-Miegel-Mädchen-Realschule kamen zum großen Klassentreffen zusammen.
HUCKINGEN/MÜNDELHEIM Am Anfang des großen Wiedersehens stand erst einmal das große Rätselraten: Wer mag das wohl sein? Einige ehemalige Schülerinnen haben sich teilweise über Jahrzehnte nicht gesehen. Da mussten Fotos von früher weiterhelfen.
Im November 1966 haben 32 junge Frauen der damaligen AgnesMiegel-Mädchen-Realschule ihren Abschluss gemacht. Eigentlich wäre es erst im März 1967 soweit gewesen. Jedoch sind zu dieser Zeit stufenweise die Schuljahre gekürzt worden, so dass diese nicht mehr nach Ostern, sondern nach den Sommerferien angefangen haben.
Fast 50 Jahre später gab es nun ein Klassentreffen mit 18 ehemalige Schülerinnen – organisiert von Christine Spoddig: „Leider konnten wir nicht mehr alle ausfindig machen. Eine frühere Mitschülerin lebt heute in Frankreich, konnte aber nicht dabei sein. Ein paar sind leider auch schon verstorben oder schwer erkrankt.“
Trotzdem schwärmt sie vom großen Treffen, bei dem natürlich viel über die alte Schulzeit erzählt wurde: „Wir hatten alle richtig tolle Erinnerungen an die Schullandheimfahrt in die Eifel. Der Unterricht draußen auf dem Feld war viel intensiver als sonst.“
Auch haben die Frauen ihre damalige Schulzeit mit heute verglichen. Christine Spoddig erzählt: „Uns ist aufgefallen, dass uns in den sechs Jahren auf der Realschule mehr Allgemeinwissen vermittelt wurde als den Schülern heute in acht oder neun Jahren.“
Dazu zählt sie auch die „alten Werte“: „Die Lehrer waren für uns Respektspersonen“, so die Duisburgerin. Heute sei das anders, was sie teilweise an dem Verhalten der Schüler ihrer Tochter sieht, die selbst Lehrerin ist.
Dennoch haben sich die Mädchen damals auch den ein oder anderen Scherz erlaubt: „Wir haben die Gutmütigkeit eines Lehrers ab und zu ausgenutzt. Einmal hat eine Schülerin einen Ohnmachtsanfall vorgetäuscht.“Obwohl die Frauen heute darüber lachen können, findet Spoddig: „Unmöglich, wie wir uns damals verhalten haben.“
Bei dem großen Wiedersehen sei auch die Entwicklung einiger Mitschülerinnen sichtbar gewesen: „Damals war eines der Mädchen noch eine graue Maus. Jetzt ist sie das gar nicht mehr.“
Ebenso sind bei dem Treffen nach 50 Jahren auch neue Freundschaften entstanden. Damals hätte nicht jede Schülerin den Draht zu den anderen Mitschülerinnen gehabt: „Heute ist das aber anders. Wir verstehen uns wirklich gut und haben einen guten Kontakt. Der harte Kern von sechs Frauen trifft sich sogar jedes Jahr einmal.“