Eine neue Heimat für die Gemeinde
Die evangelische Kirchengemeinde Homberg legt den Grundstein für ihr neues Gebäude an der Wilhelmstraße. Das Millionenprojekt soll bereits Anfang 2018 fertig sein.
HOMBERG Die aktiven, bekennenden Christen werden hierzulande weniger. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen sich die Gemeinden kleiner setzen oder zusammenschließen, Kirchen und Gemeindehäuser werden an vielen Orten geschlossen und verkauft, ja sogar abgerissen. Auch die evangelische Gemeinde in Homberg steckt mitten in diesem Prozess des Schrumpfens. Schweren Herzens entschlossen sich die Homberger Protestanten, die Rheinkirche und das DietrichBonhoeffer-Haus zu schließen. Und im Herbst 2016 wurde das Lutherhaus an der Ecke Lauer-/Wilhelmstraße abgerissen. Doch jetzt richtet sich der Blick in die Zukunft: Denn genau hier entsteht das neue Haus der Gemeinde. Jetzt legte Pfarrer Matthias Immer auf der Baustelle den Grundstein für das neue Gemeindezentrum.
„Des Herren Wort bleibt in Ewigkeit!“, zitierte der Gemeindepfarrer bei der kleinen, sonnigen Feier mitten im Rohbau aus dem ersten Brief des Apostel Petrus. „Wir haben in unserer Kirchengemeinde in den letzten Jahren viele Veränderungen erleben müssen. Da ist es gut, auf solchen Fundamenten zu stehen, gerade in diesen Zeiten der Veränderungen.“Mit dem Fundament meinte der Geistliche vor allem Gottes Wort.
„Ein neues Haus, eine neue Heimat für unsere Gemeinde, das er- füllt mich mit stiller Freude“, fuhr Immer fort. „Denn ich sehe Zukunft, wenn ich auf diese Haus blicke, eine Zukunft, die wir uns in unserer Kirchengemeinde lange nicht vorstellen konnten. Diese Kirchengemeinde hat sich entschlossen, sich an einem Ort zu konzentrieren. Das ist gut. Aber der Abschied von all dem, was da dran hängt, ist nicht einfach...“René Koblank vom Bochumer Architektenbüro Dreibund bedankte sich bei der Gemeinde und ihrem Bauausschuss für die „tolle Zusammenarbeit“, lobte den Architektenwettbewerb für das neue Gemeindezentrum im Jahr 2015, kritisierte aber: „Wir haben sehr, sehr lange auf die Baugenehmigung gewartet.“Seit Anfang des Jahres wird nun gebaut. Bis Februar 2018 sollen auf rund 600 Quadratmetern Nutzfläche ein zweigeschossiger Sakralraum mit einem Altarraum entstehen, der mit Holz ausgeschlagen ist. Angrenzend werden eingeschossige Räume für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Büros für die Gemeindearbeit, Räume für private Gespräche und eine zentrale Küche für alle Anlässe errichtet. Ein Eingangsbereich, ein Foyer und ein Gemeindegarten werden das Ensemble abrunden. Auf dem angrenzenden Grundstück sind sieben Parkplätze und ein Parkplatz für Behinderte geplant. René Koblank: „Bis jetzt sind wir in der Zeit und in den Kosten.“Von Baukosten im achtstelligen Bereich ist die Rede.
Superintendent Wolfram Syben erinnerte an den letzten Gottesdienst in der heute leer stehenden Rheinkirche: „Das war ein schwerer Tag.“Aber: „An diesem neuen Ort hier wollen wir aus Gottes Wort leben. Das wird ein Hauptzweck des neuen Hauses sein.“Gemäß dem Auftrag aus einer Episode des Neuen Testaments solle „das neue Haus ein Ort sein, in dem man andere Menschen freundlich und offen begrüßt. Das ist eine gute, grundchristliche Haltung!“Der Neubau sei auch Ausdruck der Entwicklungen, dass die Gemeinde kleiner geworden sei...