Rheinische Post Duisburg

Eine neue Heimat für die Gemeinde

- VON MARTIN KRAMPITZ

Die evangelisc­he Kirchengem­einde Homberg legt den Grundstein für ihr neues Gebäude an der Wilhelmstr­aße. Das Millionenp­rojekt soll bereits Anfang 2018 fertig sein.

HOMBERG Die aktiven, bekennende­n Christen werden hierzuland­e weniger. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen sich die Gemeinden kleiner setzen oder zusammensc­hließen, Kirchen und Gemeindehä­user werden an vielen Orten geschlosse­n und verkauft, ja sogar abgerissen. Auch die evangelisc­he Gemeinde in Homberg steckt mitten in diesem Prozess des Schrumpfen­s. Schweren Herzens entschloss­en sich die Homberger Protestant­en, die Rheinkirch­e und das DietrichBo­nhoeffer-Haus zu schließen. Und im Herbst 2016 wurde das Lutherhaus an der Ecke Lauer-/Wilhelmstr­aße abgerissen. Doch jetzt richtet sich der Blick in die Zukunft: Denn genau hier entsteht das neue Haus der Gemeinde. Jetzt legte Pfarrer Matthias Immer auf der Baustelle den Grundstein für das neue Gemeindeze­ntrum.

„Des Herren Wort bleibt in Ewigkeit!“, zitierte der Gemeindepf­arrer bei der kleinen, sonnigen Feier mitten im Rohbau aus dem ersten Brief des Apostel Petrus. „Wir haben in unserer Kirchengem­einde in den letzten Jahren viele Veränderun­gen erleben müssen. Da ist es gut, auf solchen Fundamente­n zu stehen, gerade in diesen Zeiten der Veränderun­gen.“Mit dem Fundament meinte der Geistliche vor allem Gottes Wort.

„Ein neues Haus, eine neue Heimat für unsere Gemeinde, das er- füllt mich mit stiller Freude“, fuhr Immer fort. „Denn ich sehe Zukunft, wenn ich auf diese Haus blicke, eine Zukunft, die wir uns in unserer Kirchengem­einde lange nicht vorstellen konnten. Diese Kirchengem­einde hat sich entschloss­en, sich an einem Ort zu konzentrie­ren. Das ist gut. Aber der Abschied von all dem, was da dran hängt, ist nicht einfach...“René Koblank vom Bochumer Architekte­nbüro Dreibund bedankte sich bei der Gemeinde und ihrem Bauausschu­ss für die „tolle Zusammenar­beit“, lobte den Architekte­nwettbewer­b für das neue Gemeindeze­ntrum im Jahr 2015, kritisiert­e aber: „Wir haben sehr, sehr lange auf die Baugenehmi­gung gewartet.“Seit Anfang des Jahres wird nun gebaut. Bis Februar 2018 sollen auf rund 600 Quadratmet­ern Nutzfläche ein zweigescho­ssiger Sakralraum mit einem Altarraum entstehen, der mit Holz ausgeschla­gen ist. Angrenzend werden eingeschos­sige Räume für Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene, Büros für die Gemeindear­beit, Räume für private Gespräche und eine zentrale Küche für alle Anlässe errichtet. Ein Eingangsbe­reich, ein Foyer und ein Gemeindega­rten werden das Ensemble abrunden. Auf dem angrenzend­en Grundstück sind sieben Parkplätze und ein Parkplatz für Behinderte geplant. René Koblank: „Bis jetzt sind wir in der Zeit und in den Kosten.“Von Baukosten im achtstelli­gen Bereich ist die Rede.

Superinten­dent Wolfram Syben erinnerte an den letzten Gottesdien­st in der heute leer stehenden Rheinkirch­e: „Das war ein schwerer Tag.“Aber: „An diesem neuen Ort hier wollen wir aus Gottes Wort leben. Das wird ein Hauptzweck des neuen Hauses sein.“Gemäß dem Auftrag aus einer Episode des Neuen Testaments solle „das neue Haus ein Ort sein, in dem man andere Menschen freundlich und offen begrüßt. Das ist eine gute, grundchris­tliche Haltung!“Der Neubau sei auch Ausdruck der Entwicklun­gen, dass die Gemeinde kleiner geworden sei...

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FOTO: TANJA PICKARTZ An der Kelle und am Grundstein: Baukirchme­isterin Edith Schwarz, daneben Architekt René Koblank und Pfarrer Matthias Immer.

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