Rheinische Post Duisburg

2018 fällt Internatio­nale Regatta aus

- VON DIRK RETZLAFF

Aufgrund baulicher Verzögerun­gen am Kanu-Bundesleis­tungszentr­um hat jetzt Duisburg-Sport die Spitzenver­anstaltung abgesagt. Nicht davon betroffen sein soll der Kanu-Welt-Cup kurze Zeit später.

RUDERN In den Augen von Thomas Küpper ist es für den Ruderstand­ort Duisburg ein Tiefschlag. Der städtische Eigenbetri­eb Duisburg-Sport sagte die für den 19. und 20.Mai 2018 geplante Internatio­nale Ruderregat­ta ab. Der Grund: Die Umbauarbei­ten am Kanu-Leistungsz­entrum verzögern sich. Küpper, Regattalei­ter und Vorstandsm­itglied beim Duisburger Ruderverei­n, fürchtet um den Ruf der Regattastr­ecke und ihrer Betreiber: „Wir stehen jetzt internatio­nal schlecht da. Es heißt: ,Duisburg bekommt es nicht hin.’ Das ist bitter.“

Unter anderem ist ein altes Fundament, das die Bauarbeite­r gefunden haben und nun entfernen müssen, der Grund für die Verzögerun­g. Komplikati­onen sind in der Baubranche nun nichts Ungewöhnli­ches. Trotzdem kämpfte Küpper in den letzten Wochen um die Internatio­nale Regatta und erhielt dabei auch Unterstütz­ung von Siegfried Kaidel, Vorsitzend­er des Deutschen Ruderverba­ndes, und Stadtsport­bund-Chef Rainer Bischoff.

Stand heute soll kurze Zeit später der Welt-Cup der Kanuten am ersten Juni-Wochenende des nächsten Jahres planmäßig über die Bühne gehen. Küpper: „Somit geht es nur um zwei bis drei Wochen. Ich kann nicht verstehen, warum es auf Sicht eines Jahres nicht möglich ist, Bauarbeite­n zu beschleuni­gen oder ein alternativ­es Konzept zu erstellen.“

So ein Konzept hat Küpper mit seinem Team Duisburg-Sport vorgelegt. Die Ruderer trauten sich zu, die Regatta auch über die Bühne zu bringen, wenn die Bauarbeite­n noch nicht abgeschlos­sen sein soll- ten – zum Beispiel, indem die Sportler in Räumlichke­iten des Duisburger Ruderverei­ns und DSV 98 hätten ausweichen können. Ein W-LanNetz hätte zur Zeiterfass­ung die Glasfasert­echnik ersetzen können.

Duisburg-Sport blieb dennoch bei der Absage. Der stellvertr­etende Betriebsle­iter Marc Rüdesheim erklärte gegenüber der Sportredak­tion: „Wir können nicht das Equipment bereitstel­len, das für eine Veranstalt­ung dieser Art notwendig ist.“Mit improvisie­rten Lösungen konnten sich die Verantwort­lichen bei Duisburg-Sport nicht anfreunden. Rüdesheim: „Wir möchten keine halbgare Veranstalt­ung. Wenn Dinge deshalb nicht rundlaufen, fällt das auf Duisburg zurück. Auf die Ruderer und auch auf die Kanuten. Die Folgen wären viel schwerwieg­ender als bei einer Absage.“Kanu-Termin auf dem Prüfstand Das Kanu-Leistungsz­entrum sollte ursprüngli­ch im Februar 2018 fer- tiggestell­t sein. Daraus wurde später März, nun ist die Schlüsselü­bergabe für den Mai geplant. Gerade rechtzeiti­g für den Kanu-Weltcup – wenn den nun alles reibungslo­s funktionie­rt. „Wir gehen fest davon aus, dass Duisburg den Welt-Cup ausrichtet“, sagt Jürgen Joachim, Vorsitzend­er des Kanu-Regatta-Vereins. Trotzdem steht Joachim mit dem internatio­nalen Verband in Kontakt, um eine Verlegung um ein oder zwei Wochen zu prüfen. Joa- chim: „Dann hätten wir etwas mehr Luft.“Thomas Küpper fürchtet, dass für die Ruderer die Luft jetzt schon knapp ist. Im Zuge der Bauarbeite­n musste Duisburg jetzt schon zum vierten Mal eine Ruderregat­ta ablehnen oder absagen. Die „Internatio­nale“, die zuletzt 2014 in Duisburg Station machte, traf es zum zweiten Mal. Der Funktionär befürchtet, dass damit nun das Ende dieser Spitzenreg­atta an der Wedau besiegelt sein könnte.

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Foto: imago
Der Deutschlan­dachter – hier bei der internatio­nalen Regatta 2014 – wird 2018 in Duisburg nicht zu sehen sein. Foto: imago

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