Polizei stürmt Hells-Angels-Clubheim
Mit martialisch wirkendem Spezialfahrzeug verschafft sich die Polizei Zugang.
KÖLN (dpa) Bei einer Razzia im Vereinsheim der Hells Angels hat die Kölner Polizei unter anderem eine Kiste voller Munition, eine scharfe Schusswaffe und eine Machete beschlagnahmt. Zwölf Mitglieder seien kurze Zeit festgehalten worden. Auf acht von ihnen komme ein Strafverfahren zu, teilte eine Polizeisprecherin gestern mit.
Schwer bewaffnete Kräfte der Polizei hatten am Mittwoch gegen 21 Uhr mithilfe eines mehrere Meter hohen, gepanzerten Spezialfahrzeugs das Eisentor des Vereinsheims durchbrochen und das Gelände gestürmt. Das gepanzerte Einsatzfahrzeug mit Rammbock und Stahlgerüst ist eine US-Sonderanfertigung des Unternehmens Patriot 3 und war bereits bei einer Razzia gegen Rocker in Leverkusen im Einsatz.
Ziel der Razzia in Köln war, Beweismittel zu finden, nachdem vor knapp zwei Wochen rund 40 Hells Angels in der Kölner Innenstadt die Geburtstagsfeier des Anführers der rivalisierenden Bandidos aufmischen wollten. Dabei hatten sie versucht, einen Kontrollpunkt der Polizei zu durchbrechen, wurden jedoch von den Einsatzkräften aufgehalten. Nach dem Vorfall wurden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. Acht der festgehaltenen Rocker seien laut Polizei an dem Angriff auf die Feier der Bandidos beteiligt gewesen. Sie seien wieder auf freiem Fuß.