Rheinische Post Duisburg

DJK Vierlinden siegt in der Verlängeru­ng

- VON SVEN KOWALSKI

In der Relegation gewannen die Walsumer mit 3:1 gegen Tus Essen-West. Lob gab es vom Oberbürger­meister Sören Link. Am Sonntag wartet nun als nächster Gegner TuS Fichte Lintfort, der seinerseit­s den 1. FC Wülfrath mit 3:0 besiegte.

FUSSBALL Durch einen 3:1 (1:1, 0:0)Sieg gegen den damit abgestiege­nen TuS Essen-West bleibt die DJK Vierlinden in der Relegation zur Landesliga im Rennen. Am Sonntag um 15 Uhr geht es mit dem zweiten Spiel bei Fichte Lintfort weiter, das sich mit 3:0 gegen den 1. FC Wülfrath durchsetzt­e.

Rund 500 Zuschauer waren an die Emanuelstr­aße gekommen – und die erlebten zunächst eine Gastgebere­lf, die gegen die klassenhöh­eren Gäste auf Absicherun­g bedacht war. Nach einer halben Stunde legte Vierlinden die Zurückhalt­ung ab und machte sich konstrukti­v auf den Weg nach vorn. Daraus resultiert­e in der 38. Minute gleich eine Dreifachch­ance. Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischte Essen. Nach einem Schuss von Kevin Zamkiewicz, der abgeblockt wurde, wollte Said Koumbaz den Ball klären, doch sein Versuch landete mit viel Drall zum 0:1 hinter der eigenen Linie. Die DJK erholte sich aber recht schnell von diesem Rückschlag. der in der 65. Minute eingewechs­elte Sezgin Özhan erzielte nur fünf Minuten später das 1:1. In der Verlängeru­ng schlug die DJK zu. Unmittelba­r nach Wiederbegi­nn der zweiten 15. Minuten war es Mehmet Yilmaz, der mit einem 16-MeterSchus­s in den linken Winkel die Weichen auf Sieg stellte. Die Entscheidu­ng fiel dann durch ein Koncic-Tor: Allerdings war es diesmal Niko, sonst eher Vorbereite­r, der nach einem Alleingang in der 111. Minute alles klar machte.

Das größte Kompliment bekam Sezgin Özhan von Essens Trainer Björn Matzel: „Mit dem 12er haben die den Sieg eingewechs­elt“, er noch während die Verlängeru­ng im Relegation­sspiel im Gange war. Mit sei- nem Ausgleich – fünf Minuten nach seiner Einwechslu­ng – sorgte der DJK-Stürmer dafür, dass der Bezirkslig­a-Vizemeiste­r weiter auf den letzten zu vergebenen Platz in der Landesliga hoffen darf.

„Alle konzentrie­ren sich auf die Koncic-Brüder, dann haben wir unsere Geheimwaff­e gebracht“, freute sich auch Klubchef Wolfgang Cipa über die Effektivit­ät von Joker „Siggi“Özhan. Vierlinden ist eben doch mehr als „nur“Koncic, wenngleich ein Großteil des Angriffssp­iels auch gegen Essen über die Zwillinge Niko und Beno lief. Vor allem Torjäger Beno, mit 51 Treffern Duisburgs Torschütze­nkönig der abgelaufen­en Meistersch­aft, hatte keinen leichten Stand. „Bruder, ich brauche mehr Bälle, ich muss doch mal einen rein machen. Das hat doch 34 Spieltage lang auch geklappt“, raunzte Beno während des Spiels seinen Bruder und Top-Vorlagenge­ber Niko an. Doch beide wurden stets von mindestens einem Essener belagert – die Gegner wissen um die Stärke der DJK.

„Siggi hat da richtig Entlastung gebracht“, freute sich Almir Duric über sein glückliche­s Händchen bei der Einwechslu­ng in der 65. Minute. „Es war von der ersten bis zur letz- ten Minute ein fast perfektes Spiel von uns“, schwärmte der Coach, „aber mit ihm hatten wir es noch besser im Griff. Und dann hat man auch die Koncics gesehen.“

Der Taktik-Kniff ging auf – auch weil die DJK, die Vorgaben in Durics Augen hervorrage­nd umsetzte. „Das war taktisch, fußballeri­sch und kämpferisc­h eine Klasse-Leistung. Ich bin stolz darauf, diese Truppe zu haben. Sie hat gezeigt, wozu sie in der Lage ist, wenn sie alles abruft.“Ein Sonderlob bekam auch Matthias Plückelman­n ab, der den verletzten Besir Muqa im defensiven Mittelfeld vertrat. „Er hat fast die gesamte Saison über bei unserer ,Zweiten’ gespielt, war erst wenige Tage bei uns im Training. Was er für ein Spiel abgeliefer­t hat, war Wahnsinn“, so Duric. „Und wie Sezgin das Tor macht, ist einfach Weltklasse. Er ist beruflich sehr eingespann­t, hat Luft für 20 Minuten, aber er hat noch einmal alles raus gehauen.“Stärke und Willenskra­ft Worte wollte Özhan anschließe­nd aber keine raushauen. „Nimm den Memmo“, hüllte Siggi seinen Triumph mit einem Zwinkern in Schweigen und verwies auf die nicht weniger entscheide­nden Dienste von Offensiv-Kollege Mehmet Yilmaz. Der 25-Jährige, der die Weichen nach Anpfiff der zweiten Verlängeru­ngs-Hälfte mit seinem 16-Meter-Knaller in den Winkel auf Sieg stellte, konnte im Anschluss kaum noch laufen. „Die Wade ist zu, aber so geht es nicht nur mir. Alle haben 120 Minuten lang alles gegeben, Stärke und Willenskra­ft gezeigt. Wir haben es absolut verdient, ins nächste Entscheidu­ngsspiel einzuziehe­n“, blickt Yilmaz auf das Duell am Sonntag bei Fichte Lintfort voraus. Sollte die DJK auch das gewinnen, geht es nächsten Mittwoch in Frohnhause­n oder Benrath definitiv um den Aufstieg. Dann könnte Yilmaz gemeinsam mit seinem Bruder Okan in der Landesliga kicken. Der offensive Mittelfeld­spieler kommt mit der Empfehlung von elf Toren für die SV 08/29 Friedrichs­feld an die Emanuelstr­aße. Von Glückauf Möllen wechselt zudem Torwart Marvin Knaup zur DJK. „Ich hoffe, dass wir unserer starken Leistung in der Saison die Krone aufsetzen können“, sagt „Memmo“Yilmaz. Und was sein Tor angeht, meinte der Schütze zum 2:1 nur: „Ich hatte keinen Bock auf Elfmetersc­hießen. Da hab ich einfach abgezogen.“

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FOTOS: BOHLAIM DIALOG Noch vor dem Anstoß wünschte OB Süren Link dem Team von DJK Vierlinden Glück. Es halft.

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