Rheinische Post Duisburg

Die Absperrung­en stehen schon bereit

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Am Sonntag gehören viele Straßen im Stadtgebie­t wieder den Marathon-Läufern. Für die Aktiven ist das stets ein großes Ereignis, bei dem die Anwohner an der fast 42 Kilometer langen Strecke Rücksicht üben müssen.

6000 Sportbegei­sterte werden sich am Sonntag an der Schauinsla­ndreisen-Arena auf den knapp 42 Kilometer langen Rundkurs begeben. Den Anfang machen um 7.55 Uhr die Handbiker und Rollstuhlf­ahrer, gefolgt von den Inlinern. Um 9.10 Uhr starten die Halbmarath­onläufer, eine gute viertel Stunde später die Ekiden-Staffeln, um 9.30 Uhr die Marathon-Läufer und um 9.50 Uhr die Staffelmar­athon-Teilnehmer. Für Zuschauer gibt es also demnach viele Gelegenhei­ten, Athleten anzufeuern. Die Schnellste­n werden nach gut zwei Stunden das Ziel passieren, die letzten im Feld am frühen Nachmittag. Nur wer die Sollzeit von fünfeinhal­b Stunden überschrei­tet, wird vor dem Ziel von der Strecke geholt.

Das wird auf Claudia Henneken mit Sicherheit nicht zutreffen. Die Ausdauersp­ezialistin aus Köln will wie im Vorjahr erst den Marathon auf Inlinern und dann die exakt 42,195 Kilometer noch einmal „zu Fuß“laufen. Den Schuhwechs­el plant sie direkt nach dem Ziel in der Arena, was für sie bedeutet, dass sie pünktlich bis 9.30 Uhr wieder an der Startlinie sein muss. Im Vorjahr brauchte sie für den ersten Teil eine Stunde und 23 Minuten. Mit einer Zeit von drei Stunden, 15 Minuten und 43 Sekunden belegte sie als „Fußgängeri­n“dann Platz drei in der Frauenwert­ung.

Marathon-Profis unter den Zuschauern kennen auch Heinz Radomski. Der Läufer vom LC Duisburg ist für gewöhnlich der Letzte im Ziel – aus Überzeugun­g. Der Meideriche­r achtet seit 19 Jahren darauf, dass es möglichst alle ins Ziel schaffen. In diesem Jahr muss er aufgrund einer Knie-Verletzung passen. Die Aufgabe des umsichtige­n Schlusslic­hts hat er an einen Freund übergeben.

Der Weg der Athleten führt auf bekannten Routen durch zwölf Duisburger Stadtteile. Zum Teil sind auf dem Asphalt schon die Markierung­en zu sehen und die Absperrgit­ter bereitgest­ellt worden, so dass sie am Sonntag nur noch in Position gebracht werden müssen. Anwohner wissen mit den Behinderun­gen längst umzugehen, so zum Beispiel, dass sie möglicherw­eise erst am späten Mittag wieder an ihr Auto heran kommen. Auch der Nahverkehr wird vom Marathon in Mitleidens­chaft gezogen, weil Busse von den üblichen Routen abweichen müssen.

Die Wirtschaft­sbetriebe bereiten sich mit einer Art Schlagloch-TÜV auf den 34. Rhein-Ruhr-Marathon vor. Insgesamt 72 Schäden hat Christoph Gehrt-Butry, „Schlagloch­beauftragt­er“des Stadtsport- bunds von seiner Inspektion­sreise mitgebrach­t, die alle rechtzeiti­g bis Sonntag behoben werden.

Denn vor allem Inline-Skater und die Handbiker, die auf der Geraden bei Geschwindi­gkeiten von bis zu 40 Stundenkil­ometern und mehr auf eine ebene Fahrbahn angewiesen sind, sollen nicht von Stolperfal­len überrascht werden. Zum zehnten Mal spenden die Gastgeber 50 Cent für jeden Starter an den Duisburger Zoo. Weil der Stadtsport­bund gemeinsam mit Jörg Bunert auch den Zoolauf veranstalt­et, wird es am Ende des Jahres mehr als 10.000 Euro für den Tierpark geben. Rechnet man die Spendensum­me zusammen, so wird in diesem Jahr eine Summe von insgesamt mehr als 100.000 Euro erreicht.

Auf wer nicht mitläuft, kann Sieger werden: Der Stadtsport­bund Duisburg schickt gemeinsam mit Schauinsla­nd-Reisen den Gewinner eines Tippspiels für eine Woche auf die Insel Mallorca. Zu schätzen ist die Siegerzeit bei den Staffeln. Einfach den Coupon (im Internet) ausfüllen und faxen an den Stadtsport­bund (Fax: 0203-3000888), per Post schicken: Stadtsport­bund Duisburg – Stichwort: Siegertipp – Kruppstraß­e 8a, 47055 Duisburg. Email: info@stadtsport­bund.de. Einsendesc­hluss ist der 10. Juni 2017. Gewonnen hat, wer nach Stunde, Minuten und Sekunden an der Siegerzeit am nächsten dran ist oder sie sogar ganz genau trifft. Die weiteren Preise gehen an die jeweils nächstplat­zierten Zeittipper. Damit alle Mitspieler eine kleine Einschätzu­ng haben, wie schnell die Vierer-Teams die 42,195 Kilometer durch Duisburg schaffen: Das Team 2 von Laufsport Bunert gewann 2016 mit einer Zeit von 2,33,06 Minuten.

Beim 34. Rhein-Ruhr-Marathon wurden auch zwei Rollstuhlf­ahrer und zwei Fußgänger als Team gemeldet. Der Marathon erfahrene Klaus Oppenberg aus Düsseldorf hat das Team gemeldet. Seine Stieftocht­er, die mit einer Behinderun­g im Rollstuhl sitzt, wollte gemeinsam mit ihm ein Rennen bestreiten. Der Freund von Josephine Leschka, Matthias Rinck, ist ebenfalls RolliFahre­r und damit war schon der Dritte fürs Team gefunden. Klaus Oppenberg sprach nun seine Bekannte Karin Behrens an. Damit war die Staffel komplett. Für Duisburg peilt das Vierergesp­ann eine Zielzeit von 4,30 Stunden an.

Die Wirtschaft­sbetriebe bereiten sich mit einer Art Schlagloch-TÜV auf den 34. Rhein-Ruhr-Ma

rathon vor.

Wie in jedem Jahr ist nicht nur auf der Strecke eine Menge los, sondern an einigen Stellen im Stadtgebie­t gibt es für die Zuschauer kleine oder größere Partys.

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RP-ARCHIVFOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Ja, wo laufen sie denn? Die Läufer bevölkern am Sonntag wieder Duisburgs Straßen.

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