Architekturkunst hautnah erleben
Am Tag der Architektur, der am 24. und 25. Juni stattfindet, können insgesamt 326 Bauwerke in ganz NRW besichtigt werden. Vier davon befinden sich auf Duisburger Stadtgebiet, zum Beispiel an der Rhein-Ruhr-Mündung.
Beim Tag der Architektur am 24. und 25. Juni werden 326 Bauwerke aller Art, Quartiere, Gärten und Parks in 140 Städten und Gemeinden in NRW für Besucher geöffnet sein. Vor Ort präsentieren Architekten und Stadtplaner allen Interessierten die Bauten und halten Führungen ab.
Die Architektenkammer NRW verfolgt mit dem Tag das Ziel, gesellschaftliche Entwicklungen widerzuspiegeln. In diesem Jahr erhalten diejenigen Objekte besondere Beachtung, die sich mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen. Barrierefreiheit, gute Infrastruktur sowie lebendige Nachbarschaften sind hier die Stichworte.
Auch in Duisburg kann ein Mehrfamilienhaus besichtigt werden, in dem Nachbarschaft eine große Bedeutung hat. Das Haus ist eines von insgesamt vier Bauwerken, die am Tag der Architektur berücksichtigt werden. An der Reitbahn 15-17 ist ein Haus mit 14 Wohnungen entstanden. Jede Partei wohnt in seiner privaten Wohnung, ist aber nie allein. Denn das Haus verfügt über eine Art Begegnungsraum – das Herzstück des Hauses – in dem die Bewohner zufällig oder geplant zusammenkommen. Gleiches ist auch in der Lobby möglich, die im Eingangsbereich eingerichtet wurde.
Die spezielle Wohnform nennt sich in Fachkreisen „Co-Housing“. Sie ist mehr als das einfache Zusammenleben unter einem Dach, aber weniger als eine Wohngemein- schaft, bei der die Bewohner eine Wohnung teilen. Ulrich Varwig, der das Projekt mit seinem Verein „Gemeinsam Leben“initiiert hat, hat bereits beim Spatenstich im März vergangenen Jahres das Konzept vorgestellt: „Eine gestaltete Nachbarschaft, die aufeinander Acht gibt und aufmerksam miteinander umgeht.“
Das gesamte Haus, aber auch die einzelnen Wohnungen in Größen von 47 bis 100 Quadratmeter sind nach den Wünschen der zukünftigen Mieter gestaltet. Am Samstag, 24. Juni, und an dem darauf folgenden Sonntag können Interessierte das Bauwerk jeweils von 11 bis 13 Uhr besichtigen und einen Einblick in das Haus bekommen, das auf die Förderung von sozialen Kontakten und nachbarschaftlicher Hilfe ausgerichtet ist.
Ein weiteres Bauwerk verbindet die Innenstadt mit der Ruhrmündung. Mit dem Ausbau der „letzten Meile“des 240 Kilometer langen Ruhrtalradwegs endet die beliebte Fahrradstrecke nun an der Skulptur Rheinorange an der Mündung der Ruhr in den Rhein in Kaßlerfeld. Die knallig orangene und 25 Meter hohe Landmarke des Kölner Bildhauers Lutz Fritsch steht bereits seit 1992 an der Flussmündung. Das neue Stück der Fahrradstrecke sowie die Skulptur können am 24. Juni von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden. Treffpunkt ist die Ruhrschleuse am Ruhrdeich. Es handelt sich dabei um eine Fahrradtour, Interessierte sollten also ihr Zweirad mitbringen.
Ein weiteres Wohngebäude ist am Salzburger Platz in Buchholz ent- standen. Das viergeschossige Wohnhaus mit 17 Eigentumswohnungen ist komplett barrierefrei erreichbar und barrierearm nutzbar – es passt somit perfekt zum Ziel des Tages der Architektur. Das Bauwerk kann am 24. Juni von 13 bis 15 Uhr besichtigt werden.
In Duisburg gibt es aber auch Innenarchitektur in modernem Design zu bestaunen. Am Weißen Stein in Walsum sind die Ausstellungsräume der Firma Heim & Haus, deutscher Marktführer im Bereich nachrüstbarer Bauelemente, umgestaltet worden. Auf 900 Quadratmeter finden Interessierte eine Symbiose aus Marke, Architektur und Verkaufsförderung vor. Die Führung findet am 24. Juni von 14 bis 17 Uhr statt.
„Architektur beeinflusst unser Leben und unsere Lebensqualität jeden Tag“, sagt Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW. Belege dafür würden sich auch in den 326 Objekten wiederfinden. Dabei beschränkt sich dieser Fakt nicht nur auf private Häuser oder Parks mit Grünflächen.
Unter den ausgewählten Bauwerken, die am Tag der Architektur besichtigt werden können, befinden sich auch einige öffentliche Gebäude. Dazu zählen das neue Hörsaalgebäude C.A.R.L an der RWTH Aachen oder die neue Zentralmoschee in Köln.