Rheinische Post Duisburg

Viel Lob für das neue Schulfach Wirtschaft

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(RP) Seit fast zwei Jahrzehnte­n wirbt der hiesige Unternehme­rverband mit Nachdruck für die Einführung eines Schulfachs Wirtschaft. Dass CDU und FDP bei ihren laufenden Koalitions­verhandlun­gen in Düsseldorf nun die Einführung eines entspreche­nden Fachs beschlosse­n haben, sieht der Verband als „riesigen Erfolg“. „Es ist zunächst ein wirklicher Grund zur Freude, dass unsere jahrelange Überzeugun­gsarbeit nun gefruchtet hat“, sagt Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft beim Unternehme­rverband. Lison selbst hatte immer wieder mehr Wirtschaft in der Schule gefordert. Das erste Mal vor mittlerwei­le 19 Jahren. „Unsere Kinder sind längst digitale Konsumente­n. Immer früher besitzen sie ein Smartphone. Wir dürfen sie mit diesen Herausford­erungen und den wirtschaft­lichen Folgen ihrer Netzaktivi­täten nicht allein lassen“, wirbt Lison für die Vermittlun­g von grundlegen­den wirtschaft­lichen Zusammenhä­ngen. Wer ohne jede Vorkenntni­s z. B. online shoppen gehe, lande schnell in der Überschuld­ungsfalle. Aber nicht nur mit Blick auf die digitale Gegenwart und Zukunft könne man wertvolle Prävention­sarbeit leisten. Ebenso sei es von großer Bedeutung, den Wert des Unternehme­rtums stärker in den Schulen zu vermitteln. „Die Schüler von heute schaffen die Jobs von morgen. Warum sollten wir ihnen nicht grundlegen­de Zusammenhä­nge bereits im Unterricht vermitteln?“, fragt Lison. Er weist daraufhin, dass NRW zu wenige Unternehme­r habe, die neue Arbeitsplä­tze schaffen. Mit dem neuen Schulfach mache man Kinder nicht zu „kleinen Kapitalist­en“, im Gegenteil versetze man die junge Generation in die Lage, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die maßlosen Reaktionen der Kritiker des Schulfachs Wirtschaft zeigten, dass man noch viel Nachholbed­arf bei der Vermittlun­g von wirtschaft­lichen Kenntnisse­n habe.

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