Rheinische Post Duisburg

Junioren: Homberg ohne Konkurrenz

- VON FRIEDHELM THELEN

Der VfB ist neben dem SV Sonsbeck das Non-Plus-Ultra im Jugendbere­ich auf der linken Rheinseite. Das ist ein Problem: Denn fehlt das Niveau in der Liga, bleibt auch die taktische Ausbildung junger Spieler auf der Strecke.

FUSSBALL Wolfgang Graf betont es klar. „Das ist ein großes Problem“, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e und Fußball-Abteilungs­leiter des Oberligist­en VfB Homberg. Bei der „Ersten“läuft alles glatt, die Schwarz-Gelben haben mit 53 Punkten als Tabellensi­ebter souverän die Klasse gehalten und damit ihre Stellung als Nummer eins im Duisburger Amateurfuß­ball untermauer­t. Sorgen macht sich der VfB-Macher um die Situation in den Jugendlige­n. Wie berichtet, wird es bei den A- und C-Junioren im Kreis Moers keine Qualifikat­ionsspiele zur Leistungsk­lasse geben – da die Meldungen der Vereine fehlten. Im U15-Bereich haben sich nur exakt zwölf Vereine, die Sollstärke der Leistungsk­lasse, gemeldet. Bei den U-19-Junioren sind es gar nur zehn – elf, wenn der VfB nicht in die Niederrhei­nliga aufsteigt.

„Die Qualität im Kreis Moers hat extrem nachgelass­en“, sagt Graf. Und er stellt heraus. „Das trifft auch auf uns zu. Hier muss jeder vor der eigenen Haustüre kehren. Ich stelle mich nicht hin und behaupte, dass beim VfB alles toll laufen würde.“Doch letztlich sind die Homberger im Kreis Moers zusammen mit dem SV Sonsbeck die Besten. „Die Besseren“, betont Graf, der den Superlativ nicht hören will. „Aber es stimmt: Bei den A-Junioren sind die Spiele gegen Sonsbeck noch recht ansehnlich. In vielen anderen Spielen gibt es hohe Ergebnisse. Wie wollen wir da mit den Jungs die Viererkett­e einüben?“, fragt Graf. Denn die Vereinsphi­losophie bleibt unveränder­t: „Wir wollen unsere eigene Jugend an die erste und zweite Mannschaft heranführe­n. Sonst bräuchten wir das ja nicht zu machen.“In einer Leistungsk­lasse, die qualitativ nicht die beste ist, und die zudem in der kommenden Saison nicht einmal in voller Stärke spielen kann, wird das schwer. „Denn selbst wenn Spieler aus der U-19-Niederrhei­nliga zu uns kommen, ist das nicht so, dass sie sofort mitspielen können.“

Diese Entwicklun­g im Kreis Moers, dem die linksrhein­ischen Duisburger Vereine angehören – und eben nicht dem Kreis DuisburgMü­lheim-Dinslaken – macht sich auch an der Zahl der Niederrhei­nligisten aus dem Kreis fest: In der vergangene­n Saison war das einer: die CJunioren des VfB Homberg, die direkt in die Leistungsk­lasse abgestiege­n sind. Übrigens auch bei den B- und DJunioren reißen sich die Vereine nicht um die Teilnahme an der Leistungsk­lasse, bleiben lieber eine Stufe tiefer in der Kreisklass­e. Denn um die in beiden Fällen sieben freie Plätze bewerben sich in der Qualifikat­ionsrunde neun (U 17) beziehungs­weise zehn Teams (U 13). Bei den D-Junioren geht dabei sogar eine Jugendspie­lgemeinsch­aft an den Start, die aus dem SV VynenMarie­nbaum aus Xanten und GrünWeiß Appeldorn (Kalkar) gebildet wird. Letztere gehören dem Kreis Kleve-Geldern an. Bezeichnen­d. Was können die Lösungsans­ätze

„Die Qualität im Kreis Moers

hat extrem nachgelass­en“

Wolfgang Graf

Fußball-Abteilungs­leiter

sein? Der VfB Homberg könnte beispielsw­eise für sich den Wechsel in den Kreis Duisburg-Mülheim-Dinslaken beantragen – schließlic­h ist der VfB ein Duisburger Verein. „Das steht derzeit nicht zur Debatte“, sagt Graf. Wohlwissen­d, dass das eine Sogwirkung auslösen könnte. Schließlic­h kommen fünf der exakt zwölf Teams der C-Leistungsk­lasse aus dem linksrhein­ischen Duisburg. Was Graf vorschlägt: „Es gibt Spielgemei­nschaften von Vereinen. Vielleicht sollten wir zumindest bei den A-Junioren über eine ‚Ligen-SG‘ nachdenken. Teams der Kreise Duisburg-Mülheim-Dinslaken und Moers könnten eine gemeinsame Leistungsk­lasse bilden.“Graf erklärt:. „Wir wollen doch alle gemeinsam auf gutem Niveau ausbilden. Wenn wir aber bei uns im Kreis Moers kaum Spiele mit Herausford­erung haben, wird der Weg über die Qualifikat­ion gegen stärkere Kreise in die Niederrhei­nliga umso schwierige­r.“Auch wenn es sportlich beim VfB im Nachwuchsb­ereich nicht optimal läuft, betont Graf: „Von unseren Strukturen her muss es unser Anspruch sein, die Leistungsk­lasse zu verlassen.“Aber dazu muss im Kreis auch auf gutem Niveau gespielt werden können. Sonst wird das Ganze zum Teufelskre­is.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Mit der C-Jugend des VfB Homberg ist das einzige Team des Kreises Moers, das in der Niederrhei­nliga gespielt hat, direkt abgestiege­n. Die Mannschaft fällt in eine Leistungsk­lasse, für die sich nur elf weitere Clubs gemeldet haben.
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