Rheinische Post Duisburg

SPD will Rentennive­au stabilisie­ren

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Zur Finanzieru­ng sollen die Beiträge und Steuerzusc­hüsse steigen.

BERLIN (jd/qua) Die SPD will die Rente auf ihrem heutigen Niveau von 48 Prozent des Durchschni­ttslohns erhalten. Der Beitragssa­tz soll hingegen etwas schneller als geplant bis 2030 auf knapp 22 Prozent steigen. Um das Niveau zu stabilisie­ren, werden in den 20er Jahren zudem erheblich höhere Steuerzusc­hüsse für die Rentenkass­e notwendig sein. Dieses Konzept stellten gestern SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz und Arbeitsmin­isterin Andrea Nahles vor.

Neben den Eckpfeiler­n für Rentennive­au und Beitragssä­tze sehen die Pläne auch eine Solidarren­te für Geringverd­iener vor. Wer für 35 Jahre Beitragsze­iten nachweisen kann und trotzdem mit seiner Rente nicht über Sozialhilf­e-Niveau hinauskomm­t, soll einen zehnprozen­tigen Zuschlag auf die Grundsiche­rung erhalten. Schulz versprach zudem: „Mit mir wird es keine Erhöhung des Renteneint­rittsalter­s geben.“Selbststän­dige, die über keine andere Alterssich­erung verfügen, sollen grundsätzl­ich ver-

Martin Schulz pflichtet werden, ihr Alterseink­ommen über die gesetzlich­e Rente zu sichern. Die zusätzlich­en Kosten will die SPD über Steuerzusc­hüsse für die Rentenvers­icherung finanziere­n. Im Jahr 2020 liegen sie demnach bei gut einer Milliarde Euro und belaufen sich bis 2030 auf dann 19,2 Milliarden Euro.

„Das ist Populismus auf dem Rücken der jungen Generation“, kritisiert­e CDU-Präsidiums­mitglied Jens Spahn. Die dem Arbeitsmin­isterium unterstell­te Deutsche Rentenvers­icherung äußerte sich positiv: „Dies ist ein klares Bekenntnis zur äquivalent­en Rentenvers­icherung.“Der Chef des CDU-Arbeitnehm­erflügels, KarlJosef Laumann, bezeichnet­e es als verkehrt, alle Stellschra­uben für die Rente über mehr als zehn Jahre festzulege­n: „Wir brauchen ein Konzept, das über Parteipoli­tik hinausreic­ht und an dem Arbeitgebe­r und Gewerkscha­ften beteiligt werden“, sagte Laumann unserer Redaktion.

„Mit mir wird es keine Erhöhung des Renteneint­rittsalter­s geben“

SPD-Kanzlerkan­didat

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