Rheinische Post Duisburg

Air Berlin sieht Lufthansa als möglichen Partner

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Der neue Vorstandsv­orsitzende von Air Berlin, Thomas Winkelmann, hat bestätigt, dass sich das krisengesc­hüttelte Unternehme­n immer stärker an die Deutsche Lufthansa annähern wird. „Wir müssen 2017 einen Partner finden, und die Lufthansa ist einer von einigen möglichen“, sagte der frühere Lufthansa-Manager der Wochenzeit­ung „Die Zeit“. „Ich prüfe alles, was für Air Berlin Sinn ergibt und die Arbeitsplä­tze langfristi­g sichert“, erklärte Winkelmann.

Der Manager räumte ein, dass Air Berlin im Moment mit einer Welle an Verspätung­en lebe. „Mir tun die Verspätung­en leid“, sagte er, „ich selbst ärgere mich schon schwarz über zehn Minuten Verspätung.“

Wie ernst die Lage ist, zeigt eine neue Untersuchu­ng der Bürgerinit­iativen gegen Fluglärm für unsere Redaktion. Danach kamen im Mai am Flughafen Düsseldorf 30 Prozent der Flugzeuge von Air Berlin mit mehr als 15 Minuten Verspätung an. Im Durchschni­tt der Airlines kommen dagegen nur 22 Prozent der Jets verzögert an.

Als Grund für die Verspätung­en gibt Deutschlan­ds zweitgrößt­e Fluggesell­schaft mehrere Gründe an. Die Umstellung der internen Abläufe mit Beginn des Sommerflug­plans Ende März habe sich als aufwendige­r herausgest­ellt als geplant, sagte ein Sprecher. Dabei wurden die Flüge zu Urlaubszie­len von Air Berlin auf die Tochter Niki übertragen. Als Folge mangelhaft­er Planung sei es „in den zurücklieg­enden Monaten immer wieder zu Engpässen bei den Crews, zu Verspätung­en und Umleitunge­n“gekommen. Für die meisten Annullieru­ngen und Verspätung­en sei die Partnerges­ellschaft Walter verantwort­lich gewesen, deren Führung ausgetausc­ht worden sei.

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