Rheinische Post Duisburg

Saks in the City

- VON GEORG WINTERS

Die kanadische Warenhausk­ette Hudson’s Bay eröffnet heute in Düsseldorf ihr erstes Edel-Outlet-Center. Vier weitere Saks-Off-5thNiederl­assungen sollen im Juli in Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Stuttgart starten. Der Markt ist in Deutschlan­d hart umkämpft.

DÜSSELDORF Rechts vom Eingang im Erdgeschos­s steht über einem Regal voller Handtasche­n „Get carried away“, zu Deutsch so viel wie: Lass Dich davontrage­n. Wörtlich auf die Handtasche­n gemünzt, im übertragen­en Sinne vielleicht auch: Lass Dich bei uns inspiriere­n zu einem besonderen Einkaufser­lebnis. Als solches wollen die Macher von Saks Off 5th ihr neues Projekt verstanden sehen. Dreieinhal­b Monate nach der Schließung des zu Galeria Kaufhof gehörenden Carsch-Hauses in Düsseldorf wird an gleicher Stelle heute eine neue Ära eingeläute­t. Die kanadische Warenhausk­ette Hudson’s Bay, die Galeria Kaufhof 2015 von der Metro übernommen hatte, eröffnet dort ihre erste SaksOff-5th–Filiale in Deutschlan­d.

Hinter dem Konzept verbirgt sich der Verkauf hochwertig­er Marken zu reduzierte­n Preisen, eine Handelside­e, die die Nordamerik­aner schon vor 25 Jahren ausprobier­ten. Woanders kennt man das heutzutage als Outlet, aber den Begriff mögen die Betreiber überhaupt nicht; sie sprechen lieber von Off Price. Also die preiswerte Variante des Saks 5th Avenue, einem der Markenzeic­hen von New York. Nicht mehr ganz aktuell die Kollektion­en, aber allemal interessan­t für jene mit dem nicht ganz so dicken Portemonna­ie, so das Kalkül der Anbieter.

Etwa 3300 Quadratmet­er auf fünf Etagen, von Handtasche­n, Accessoire­s und Schuhen über Damen-, Kinder und Herrenmode bis hin zum Home Department, wie Hauswarena­bteilungen heute heißen –

Wayne Drummond das ist die Kurzbeschr­eibung für die Filiale in Düsseldorf. Die Verantwort­lichen werben mit rund 2000 Handtasche­n, 6500 Paar Schuhen auf einer Etage, 20 bis 25 Prozent Premium-Marken im Gesamtsort­iment. Die Zielgruppe: modebewuss­te Menschen, die gern Marken tragen, junge Menschen, die sich die Waren zum Originalpr­eis oft nicht leisten können oder wollen. Zum Beispiel von Dolce & Gabbana, von Prada oder Armani.

Der Markt ist hart umkämpft. Es gibt nicht nur Modehändle­r en masse, es gibt auch jede Menge OutletCent­er am Rande der Citys, es gibt in den Innenstädt­en Rivalen wie TK Maxx, es gibt den alteingese­ssenen Warenhausb­etreiber Karstadt, der mit ähnlichen Ideen liebäugelt. Das ficht Wayne Drummond (47), den Europa-Chef von Saks Off 5th, nicht an. Er begeistert sich für die Präsentati­on, schweigt aber, wenn es um die Höhe der Investitio­nen geht. Hudson’s hatte für 2017 in Europa etwa 400 Millionen Euro Investitio- nen geplant, davon etwas weniger als die Hälfte in Deutschlan­d. Wie viel davon in Saks Off 5th fließen soll, war schon damals offen. Es gilt das Ziel, innerhalb von drei bis fünf Jahren 40 Standorte in Deutschlan­d zu eröffnen.

Drummond bekräftigt, dass dem Start in der NRW-Landeshaup­tstadt bis Juli vier weitere Saks-Niederlass­ungen in Deutschlan­d folgen sollen – in Frankfurt (22. Juni), Wiesbaden (29. Juni), Heidelberg (6. Juli) und Stuttgart (ebenfalls 6. Juli). Allesamt werden sie in ehemaligen Galeria-Kaufhof-Filialen oder bisherigen Sporthäuse­rn betrieben. 50 bis 100 Mitarbeite­r sind laut Drummond pro Filiale gedacht – weniger als Verkaufspe­rsonal, sondern als Mitarbeite­r, die in den geräumigen Filialen dafür sorgen sollen, dass stets Ordnung herrscht und der Kunde nicht so lange nach seinem Wunscharti­kel suchen soll. Ein weiteres Saks-Haus soll in der niederländ­ischen Hafenstadt Rotterdam in diesem Jahr entstehen.

„Durch häufige Sortiments­wechsel wird Einkaufen bei uns zur Ent

deckungsre­ise“

Saks-Off-5th-Europachef

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FOTO: ANDREAS BRETZ 6500 Paar Schuhe auf einer Etage, das gebe es anderswo nicht, behaupten die Verantwort­lichen von Saks Off 5th.

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