Mit Vollgas in Richtung Toeppersee unterwegs
Bewohner der Beekstraße beschweren sich über Raser und fordern unter anderem eine Verengung der Straße. Die Stadt will Geschwindigkeitskontrollen ausweiten.
Es gibt Abende, da zischt ein roter Blitz über die Beekstraße, unweit des Toeppersees in Bergheim. „Es ist immer derselbe Rollerfahrer, der mit Vollgas in Richtung See brettert“, sagt Heinz Sprung. Dem Mopedpiloten würde er ebenso gerne einmal die Meinung sagen wie so manch anderem Raser auf der Straße, die auf den Parkplatz des Hallenbades Toeppersee führt. Sprung und seine Nachbarn sind sauer, „abends und am Wochenende ist es besonders schlimm.“
Diverse Male habe er sich inzwischen beim Ordnungsamt beschwert, man wolle hier häufiger kontrollieren, habe er als Antwort bekommen. Passiert sei wenig. Sprung hält es zudem für unablässig, die Straße zu verengen, damit Raser zum Bremsen gezwungen würden, an Tempo 30 würde sich ohnehin kaum jemand halten. „Und wenn ich jemanden darauf hinweise, wird er auch noch frech.“
Die Stadtverwaltung erklärt auf Anfrage, dass die Einsatzfahrzeuge des Bürger- und Ordnungsamtes bereits seit dem Jahr 2014 zu Geschwindigkeitskontrollen auf der Beekstraße eingesetzt würden. „Beschwerden zu Geschwindigkeitsüberschreitungen gab es von Anwohnern zuletzt im September und Dezember 2016 sowie im Februar 2017“, so ein Stadt-Sprecher. Bei diesen Beschwerden seien Einsätze an Werktagen in den Morgen- und Nachmittagsstunden angeregt worden, heißt es weiter.
Die Stadt präsentiert zudem Zahlen: Im Zeitraum April 2016 bis Mai 2017 seien an über 23 Stunden entsprechende Kontrollen mit den städtischen Messgeräten durchge- führt worden. „Von 1151 registrierten Fahrzeugen waren 239 so schnell, dass Verwarn- beziehungsweise Bußgeldverfahren einzuleiten waren.“
Die höchste gemessene Geschwindigkeit habe 63 Stundenkilometer betragen, „diese Messung wurde am Freitag, 7. April 2017, in der Zeit von 18.30 und 19.30 Uhr aufgenommen.“Das Bürger- und Ordnungsamt wolle aufgrund der neuen Erkenntnisse in der nächsten Zeit auch die Wochenendtage in die Kontrollen miteinbeziehen“erklärte der Sprecher weiter.
Auch auf die Anregung, die Straße zu verengen, gab es eine Antwort der Verwaltung: Die Straße gehört zum Rettungswegenetz, wo Einbauten nur unter großen Auflagen möglich sind. Hier muss gewährleistet werden, dass Rettungsfahrzeuge zu Einsatzfahrten unbehinderte Fahrt haben.“Heinz Sprung kann das nicht nachvollziehen, sagt, dass es an anderen Straßen auch Blumenkübel oder Einbauten gebe, „hier ist doch genügend Platz dafür, die Verkehrsinsel vor der Rechts-vor-LinksKreuzung bringt nämlich gar nichts, die Raser brettern einfach durch.“
Aktuell, so sagen die Anwohner, hätten sie offenbar Glück. Womöglich aufgrund der Kanalbaustelle an der Jägerstraße und auch wegen des zurzeit wegen Renovierung geschlossenen Hallenbades, seien weniger Autos und Motorräder auf der Beekstraße anzutreffen. Ein Zustand, der womöglich nicht mehr lange anhalten wird...