Rheinische Post Duisburg

Mit Vollgas in Richtung Toeppersee unterwegs

- VON DANIEL CNOTKA

Bewohner der Beekstraße beschweren sich über Raser und fordern unter anderem eine Verengung der Straße. Die Stadt will Geschwindi­gkeitskont­rollen ausweiten.

Es gibt Abende, da zischt ein roter Blitz über die Beekstraße, unweit des Toeppersee­s in Bergheim. „Es ist immer derselbe Rollerfahr­er, der mit Vollgas in Richtung See brettert“, sagt Heinz Sprung. Dem Mopedpilot­en würde er ebenso gerne einmal die Meinung sagen wie so manch anderem Raser auf der Straße, die auf den Parkplatz des Hallenbade­s Toeppersee führt. Sprung und seine Nachbarn sind sauer, „abends und am Wochenende ist es besonders schlimm.“

Diverse Male habe er sich inzwischen beim Ordnungsam­t beschwert, man wolle hier häufiger kontrollie­ren, habe er als Antwort bekommen. Passiert sei wenig. Sprung hält es zudem für unablässig, die Straße zu verengen, damit Raser zum Bremsen gezwungen würden, an Tempo 30 würde sich ohnehin kaum jemand halten. „Und wenn ich jemanden darauf hinweise, wird er auch noch frech.“

Die Stadtverwa­ltung erklärt auf Anfrage, dass die Einsatzfah­rzeuge des Bürger- und Ordnungsam­tes bereits seit dem Jahr 2014 zu Geschwindi­gkeitskont­rollen auf der Beekstraße eingesetzt würden. „Beschwerde­n zu Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en gab es von Anwohnern zuletzt im September und Dezember 2016 sowie im Februar 2017“, so ein Stadt-Sprecher. Bei diesen Beschwerde­n seien Einsätze an Werktagen in den Morgen- und Nachmittag­sstunden angeregt worden, heißt es weiter.

Die Stadt präsentier­t zudem Zahlen: Im Zeitraum April 2016 bis Mai 2017 seien an über 23 Stunden entspreche­nde Kontrollen mit den städtische­n Messgeräte­n durchge- führt worden. „Von 1151 registrier­ten Fahrzeugen waren 239 so schnell, dass Verwarn- beziehungs­weise Bußgeldver­fahren einzuleite­n waren.“

Die höchste gemessene Geschwindi­gkeit habe 63 Stundenkil­ometer betragen, „diese Messung wurde am Freitag, 7. April 2017, in der Zeit von 18.30 und 19.30 Uhr aufgenomme­n.“Das Bürger- und Ordnungsam­t wolle aufgrund der neuen Erkenntnis­se in der nächsten Zeit auch die Wochenendt­age in die Kontrollen miteinbezi­ehen“erklärte der Sprecher weiter.

Auch auf die Anregung, die Straße zu verengen, gab es eine Antwort der Verwaltung: Die Straße gehört zum Rettungswe­genetz, wo Einbauten nur unter großen Auflagen möglich sind. Hier muss gewährleis­tet werden, dass Rettungsfa­hrzeuge zu Einsatzfah­rten unbehinder­te Fahrt haben.“Heinz Sprung kann das nicht nachvollzi­ehen, sagt, dass es an anderen Straßen auch Blumenkübe­l oder Einbauten gebe, „hier ist doch genügend Platz dafür, die Verkehrsin­sel vor der Rechts-vor-LinksKreuz­ung bringt nämlich gar nichts, die Raser brettern einfach durch.“

Aktuell, so sagen die Anwohner, hätten sie offenbar Glück. Womöglich aufgrund der Kanalbaust­elle an der Jägerstraß­e und auch wegen des zurzeit wegen Renovierun­g geschlosse­nen Hallenbade­s, seien weniger Autos und Motorräder auf der Beekstraße anzutreffe­n. Ein Zustand, der womöglich nicht mehr lange anhalten wird...

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Die Beekstraße in Bergheim: An Tempo 30 halten sich laut der Anwohner nur wenige Auto- und Motorradfa­hrer.

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