Rheinische Post Duisburg

Cantus Cölln im Kammerkonz­ert

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In „Wege zu Bach“präsentier­t das Ensemble Stücke von Dietrich Buxtehude.

(RP) Zu Fuß legte Johann Sebastian Bach im Jahr 1705 die mehr als 400 Kilometer vom thüringisc­hen Arnstadt nach Lübeck zurück, um Unterricht bei seinem musikalisc­hen Vorbild Dietrich Buxtehude zu nehmen. Eigenmächt­ig dehnte der damals 20-jährige Bach diesen „Bildungsur­laub“sogar erheblich aus. Grund genug hatte er dazu: Buxtehude war das Haupt jener berühmten norddeutsc­hen Schule, aus der auch Komponiste­n wie Nikolaus Bruhns, Matthias Weckmann und Johann Rosenmülle­r hervorging­en.

Diesen Traditions­linien spüren der Lautenist, Dirigent und Kölner Hochschulp­rofessor Konrad Junghänel und sein vielfach ausge- zeichnetes Vokal-Ensemble Cantus Cölln im 9. Kammerkonz­ert der Duisburger Philharmon­iker nach. „Wege zu Bach“heißt das Programm, das die Künstler am Sonntag, 11. Juni (19 Uhr), in der Philharmon­ie Mercatorha­lle präsentier­en. Es umfasst geistliche Konzerte, Kantaten und Instrument­alwerke von Dietrich Buxtehude und seinen Schülern.

Titel wie „Herzlich lieb’ ich dich, oh Herr“, „Wie liegt die Stadt so wüste“oder „Die Zeit meines Abschieds ist vorhanden“zeigen, dass die großen Passionsmu­siken des Thomaskant­ors keineswegs aus dem Nichts entstanden, sondern Vorläufer hatten, deren Kunst Bach aufgriff und zu höchster Blüte führte.

Das Ensemble Cantus Cölln, 1987 von Konrad Junghänel gegründet, wurde im Jahr 2000 durch die Stadt Lübeck für seine Leistungen auf dem Gebiet der Kirchenmus­ik mit dem „Buxtehudep­reis“ausgezeich­net. Ein Großteil der Produktion­en von Cantus Cölln erhielt Schallplat­tenpreise und höchste Auszeichnu­ngen französisc­her, deutscher und englischsp­rachiger Musikzeits­chriften.

Karten gibt es bei den Vorverkauf­sstellen, über die Theaterkas­se 0203 283 62 100 oder 0203 570 68 50 sowie online unter www.duisburger-philharmon­iker.de

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