Rheinische Post Duisburg

Angeklagte­r soll Stiefkinde­r missbrauch­t haben

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(bm) 2006 heiratete ein 46-jähriger Homberger seine zweite Ehefrau. Vor und nach der Hochzeit soll er die drei Kinder seiner Frau sexuell missbrauch­t haben. Seit gestern muss sich der Mann dafür vor dem Landgerich­t am König-Heinrich- Platz verantwort­en.

Die Anklagesch­rift listet insgesamt 63 Fälle auf. Zwischen 2004 und 2009 soll sich der 46-Jährige an zwei Mädchen und einem Jungen vergangen haben. Die eine Stieftocht­er soll zu Beginn der Taten erst acht Jahre alt gewesen sein. Über mehr als zwei Jahre lang soll der Angeklagte sie immer wieder befummelt haben. Erst zum Schluss, so die Anklage, habe sich das Kind erfolg- reich zur Wehr setzen können.

Eine zweite Geschädigt­e soll vom Angeklagte­n in drei Fällen angegangen worden sein. Das Mädchen soll zur Tatzeit 14 Jahre alt gewesen sein. Ihr Bruder soll erst zehn Jahre gewesen sein, als auch er den sexuellen Gelüsten des Angeklagte­n zum Opfer gefallen sein soll. Bei zahlreiche­n Gelegenhei­ten soll der Angeklagte den Jungen zum schmerzhaf­ten Analverkeh­r gezwungen haben. Da der Angeklagte nicht durchgängi­g mit seiner Ehefrau und den Kindern zusammen lebte und mehrfach umzog, sollen sich die Übergriffe in Beeck, Homberg und Wanheimer- ort ereignet haben - meist, wenn die Kinder ihn besuchten.

Der Angeklagte wollte sich zum Prozessauf­takt zunächst nicht zur Sache äußern. Der Vorsitzend­e der Strafkamme­r mahnte: „Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, dann droht ein langer Aufenthalt im Gefängnis.“Am Strafmaß könne der Angeklagte, wenn es denn etwas zu gestehen gebe, nur durch ein Geständnis etwas verbessern. „Ich sage das aus Fairness, nicht um sie unter Druck zu setzen. Ich will nur vermeiden, dass sie hinterher sagen: Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich anders verhalten.“

Nach langer Rücksprach­e mit seinem Verteidige­r kündigte der 46- Jährige eine Einlassung für den nächsten Verhandlun­gstag an.

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