Rheinische Post Duisburg

Beratung wird stärker nachgefrag­t

- VON ANNIKA MATHEIS

Vor einem halben Jahr zog die Awo an einen zentralere­n Standort in Ungelsheim. Das Angebot wird jetzt öfter in Anspruch genommen.

UNGELSHEIM Rund ein halbes Jahr ist ins Land gegangen, die Farbe, sie riecht noch immer wie frisch aufgetrage­n. „Das muss an dem Holz liegen“, sagt Inge Klein dann und deutet auf den großen Wandschran­k, der die eine Seite ihres Büros begrenzt. Rund ein halbes Jahr ist ins Land gegangen, seitdem die Ungelsheim­er Begegnungs­stätte der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) ihren Standort von der St. George’s School in das Gemeindeha­us von St. Stephanus an der Goslarer Straße verlagert hat. Seit rund einem halben Jahr hat Inge Klein vom Ungelsheim­er Begegnungs- und Beratungsz­entrum nun ein neues Büro – und die Erfahrunge­n, die sie gemacht hat, die Reaktionen, die sie erreicht haben, sie sind äußerst positiv.

„Viel zentraler“, so beschrieb Wolfgang Krause, Geschäftsf­ührer der Awo Duisburg, die neue Bleibe im alten Gemeindeha­us noch vor einem halben Jahr. Ein Zustand, von dem Inge Klein mit ihren Beratungsa­ngeboten durchaus profitiert, das hat sie bereits festgestel­lt: „Die Beratung wird deutlich stärker wahrgenomm­en. Ich merke, dass mehr Menschen aus dem Stadtteil kommen, vielleicht kommen sie auch gezielter“, sagt sie. Das funktionie­re nach dem Prinzip „Sehen und gesehen werden“. Sie hat aber auch festgestel­lt: „Der Bedarf an Beratung scheint immer mehr zu werden, die Lebenssitu­ationen der Menschen werden immer komplexer.“

Besondere Freude empfindet Inge Klein über die Nähe zum katholisch­en Kindergart­en. Der Nachbar von nebenan und die Begegnungs- und Beratungss­tätte, sie können schließlic­h beide sehr voneinande­r profitiere­n. „Das kann für beide Seiten, für Alt und Jung, einfach nur positiv sein“, sagt Inge Klein schon jetzt. Wie genau das aussehen könnte, steht allerdings noch nicht fest.

Mehr Aufmerksam­keit seit sechs Monaten also. Grund genug für Inge Klein und ein Team von Ehrenamtli­chen, nun etwas Neues zu wagen: Jeden Dienstag, immer dann, wenn die Kleiderkam­mer der katholisch­en Kirche unter demselben Dach ebenfalls ihre Türen öffnet, gibt es frische Waffeln, dazu Kaffee. Als Stärkung, zur Entspannun­g, um ins Gespräch zu kommen mit den an- deren Besuchern. „Die Dienstage sind immer sehr lebhaft, das haben wir schon festgestel­lt“, sagt Inge Klein. Was auch aufgefalle­n ist: „Es gab viele, die sich länger hier im Gemeindeha­us aufgehalte­n haben, auch aus anderen Stadtteile­n“, so Klein weiter. Nun sollen alle, die sich noch mehr angebunden fühlen, gerne bleiben und verweilen – und wie kann genau das besser gelingen als bei einer Tasse Kaffee?

„Die Resonanz war durchgehen­d: Das ist eine tolle Idee“, berichtet Inge Klein vom vergangene­n Dienstag, als das Waffelback­en zum ersten Mal stattfand. Eine weitere Premiere steckt zudem noch in dem besonderen Dienstags-Angebot: „Es ist das erste gemeinsame von katholisch­er Kirche und Awo hier bei uns im Stadtteil“, so Inge Klein. Weitere könnten gerne folgen.

Vorstellun­gen zum zukünftige­n Angebot der Awo-Beratungs- und Begegnungs­stätte hat Inge Klein genügend. Geplant ist ein Nähangebot, es gibt außerdem noch ein paar andere Ideen, die in Vorbereitu­ng sind. „Wir denken da beispielsw­eise an Halbtagesa­usflüge in die nähere Umgebung, mit einer kleinen Gruppe“, verrät Inge Klein.

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