Rheinische Post Duisburg

Rheinbahn verteilt ab morgen Knöllchen

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Wer auf den Schienen parkt, soll auch dann zahlen müssen, wenn das Ordnungsam­t nicht dabei ist.

Der kurze Stopp in zweiter Reihe kann ab sofort auch teuer werden, wenn die städtische Verkehrsüb­erwachung nicht in der Nähe ist. Ab morgen klemmt die Rheinbahn solchen Autofahrer­n Knöllchen hinter die Scheibenwi­scher, die beim Eben-schnell-mal-Brötchenho­len nicht auf die Bahnschien­en achten.

Das kann die Bahn im schlimmste­n Fall zum Stillstand zwingen, aber auch, wenn der Bahnfahrer mit weniger als Schrittges­chwindigke­it gerade eben so noch am Auto vor- beikommt, verursacht das eine Verspätung, für die die Rheinbahn von ihren Fahrgästen kritisiert wird. Und das will das Unternehme­n nicht mehr – wie bisher – tatenlos hinnehmen. Bislang blieb das rücksichts­lose Parken nämlich für die Autofahrer häufig folgenlos. Für die „kleinere“Behinderun­gen – wie etwa das Parken in der Haltestell­e, so dass eine Bahntür blockiert wird – hat die Rheinbahn auf den Aufwand, die Verkehrsüb­erwachung oder die Polizei hinzuzuzie­hen, verzichtet, um nicht noch zusätzlich­e Verspätung­en einzufahre­n.

Künftig gibt’s dafür ein Knöllchen vom Verkehrsdi­enst der Rheinbahn, auf dem es heißt: „Sie haben so geparkt, dass unsere Fahrgäste behindert werden“. Die Informatio­n geht dann nicht nur ans Ordnungsam­t, von dem der Strafzette­l per Post kommt, sondern auch zur Rechtsabte­ilung der Rheinbahn, die sich Schadeners­atzansprüc­he gegen die Falschpark­er vorbehält.

Wer mitten auf den Schienen parkt, wird aber auch in Zukunft abgeschlep­pt. 360 Mal ist das im vergangene­n Jahr passiert, in diesem Jahr sind schon 181 Fälle registrier­t worden. Die vielen Fälle, in denen der Falschpark­er sein Auto kurz vor dem Abschleppd­ienst erreicht und weggefahre­n hat, sind dabei nicht einmal mitgezählt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany