Rheinische Post Duisburg

Eine „Diva“mit WM-Erfahrung

- VON DIRK RETZLAFF

Daniel Davari kommt von Arminia Bielefeld und nimmt den Kampf um den Platz im Tor der Zebras auf. Er könnte auch für den Iran wieder interessan­t werden.

FUSSBALL Wo Daniel Davari seinen Spitznamen her hat, weiß er nach eigenem Bekunden nicht mehr. Der Name soll auch nicht Programm sein. „Diva“nennen sie den neuen Torhüter des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg. Der Keeper will vielmehr in den nächsten zwei Jahren bei den Zebras unter Beweis stellen, dass auf ihn im Tor Verlass ist. Der MSV verpflicht­ete den 29-Jährigen ablösefrei von Ligakonkur­rent Arminia Bielefeld.

Wie jeder ambitionie­rte Torhüter wird Davari nicht antreten, um nur ein Mann für die Bank zu sein. Es liegt in der Natur der Sache, dass er dem MSV-Stammtorwa­rt Mark Flekken (24) den Kampf ansagen wird. MSV-Trainer Ilia Gruev darf sich freuen, dass sich beide Torhüter einen Konkurrenz­kampf liefern und somit beide die Spannung hochhalten werden.

Der neue Mann kommt mit einer interessan­ten Vita nach Duisburg. Für Eintracht Braunschwe­ig bestritt er 29 Bundesliga-Spiele. In der Saison 2014/15 sollte er bei den Grasshoppe­rs Zürich Nachfolger des heutigen Dortmunder Torhüters Roman Bürki werden. In Zürich bestritt er aber nur neun Ligaspiele, hinzu kamen zwei internatio­nale Einsätze.

Internatio­nal kann ihm ohnehin kein Duisburger Spieler das Wasser reichen. 2014 war Daniel Mohammad Davari, so sein kompletter Name, Teilnehmer an der Weltmeiste­rschaft in Brasilien – für den Iran. Sein Vater stammt aus Persien, deshalb ist der gebürtige Gießener für die Asiaten spielberec­htigt. Bei der Weltmeiste­rschaft kam er allerdings nicht zum Einsatz und erlebte die drei Vorrundens­piele der Iraner nur von der Bank aus. Davari kommt auf vier Länderspie­le für den Iran.

Zur Saison 2015/16 wechselte der Torhüter zu Arminia Bielefeld, kam dort in seinem Debüt-Jahr aber nur zu einem Einsatz. In der gerade abgelaufen­en Saison schlug seine Stunde erst nach einem Trainerwec­hsel. Der neue Coach Jeff Saibene machte ihn zum 24.Spieltag zur neuen Nummer eins. Allerdings lief es für Davari in den folgenden acht Partien nicht immer nach Plan. Er musste den Platz im Tor für die letzten drei Spiele wieder seinem Kon- kurrenten Wolfgang Hesl überlassen.

Nun sich Daniel Davari seine neue Chance beim MSV. Als gegnerisch­er Torhüter konnte er in der Vergangenh­eit bereits Eindrücke von der Atmosphäre in der MSVArena sammeln. „Ich freue mich, jetzt auf der Duisburger Seite zu stehen“, sagt der Ballfänger.

Sollte sich Davari beim MSV behaupten, könnten die seit 2014 abgekühlte­n Drähte zum iranischen Verband wieder glühen. Es könnte sich für ihn lohnen: Der Iran hat die Qualifikat­ion zur Weltmeiste­rschaft in Russland im kommenden Jahr bereits in der Tasche.

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FOTOS: IMAGO Daniel Davari (links) im März im Zweitliga-Spiel von Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Kaiserslau­tern.

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