Rheinische Post Duisburg

Folkwang-Uni: KlassikSan­dwich aus Ostasien

- VON INGO HODDICK

Das Sommerseme­ster neigt sich auch am Campus Duisburg der Folkwang-Universitä­t der Künste seinem Ende zu, da häufen sich die Klassenabe­nde. Jetzt waren die Studierend­en der Klavierkla­sse von Prof. Susanne Achilles an der Reihe.

Fünf besonders begabte junge Menschen, allesamt aus Ostasien, spielten sechs Meisterwer­ke von sechs verschiede­nen Komponiste­n vom 18. bis zum 20. Jahrhunder­t. Misung Kim präsentier­te die Sonate Nr. 46 As-Dur von Joseph Haydn schon recht charmant, aber noch etwas flach artikulier­t. Das Klavierstü­ck IX (1961) von Karlheinz Stockhause­n lässt einen einzigen, vielfach wiederholt­en Akkord zunächst abschwelle­n und dann zerfallen „wie zu Sternensta­ub“(so formuliert­e es hier die Professori­n). Xi Chen machte mit dieser extremen Musik großen Eindruck. Geschlosse­n wurde das Klassik-Sandwich der ersten Konzerthäl­fte dann mit der jugendfris­chen Sonate F-Dur op. 10 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven, glasklar in die Tasten gemeißelt von Yejin Kwon.

Der zweite Teil des Abends widmete sich dem Werk von Johann Sebastian Bach. Dem wird die Chromatisc­he Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903 zumindest zugeschrie­ben - Ding Lin trug das Stück so stilsicher und zugleich so leidenscha­ftlich vor, wie das auf einem Steinway möglich ist. Folgericht­ig kam danach Pang Zixin mit Bachs Orgelkompo­sition Präludium und Fuge a-Moll BWV 543, arrangiert von Franz Liszt. Ein angemessen starker Abschluss war dann noch einmal Ding Lin mit der bekannten, ausgedehnt­en Chaconne aus Bachs Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll BWV 1004 in der freieren und noch virtuosere­n Bearbeitun­g von Ferruccio Busoni.

Der nächste Klavierabe­nd im Kleinen Konzertsaa­l an der Düsseldorf­er Straße 19 steigt schon am heutigen Samstag, 17. Juni, um 19.30 Uhr, dann mit der Klasse von Prof. Hisako Kawamura. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

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