Rheinische Post Duisburg

Blutiger Streit in Silvestern­acht vor Gericht

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(BM) Von einem besinnlich­en Jahreswech­sel konnte an der Ecke Rheinbache­r Straße und Löwenburgs­traße in Beeckerwer­th keine Rede sein. Mitten im Silvesterf­euerwerk kam es am 1. Januar 2017 gegen 1 Uhr zu einem Streit. Ein 42jähriger Mann soll einen Widersache­r mit fünf Messerstic­hen lebensgefä­hrlich schwer verletzt haben. Nun muss sich der 42-Jährige wegen versuchten Totschlags vor dem Landgerich­t verantwort­en. Die Auseinande­rsetzung des Angeklagte­n mit mehreren Personen soll sich daran entzündet haben, dass ein Autofahrer die Stelle, an der der 42-Jährige und Nachbarn Feuerwerks­batterien entzündete­n, nach Meinung des Angeklagte­n viel zu schnell passiert haben soll. Der Angeklagte soll versucht haben, das Fahrzeug anzuhalten.

Der Geschädigt­e soll sich zu diesem Zeitpunkt noch an seiner nahen Arbeitsste­lle aufgehalte­n haben. Erst wenige Minuten später soll er den Ort des Geschehens mit dem Auto erreicht und sofort eingegriff­en haben. Die Polizei fand den Wagen später mit offener Fahrertüre und laufendem Motor am Tatort. Zunächst soll der Angeklagte dem 47-Jährigen eine leere Flasche entgegen geschleude­rt haben, ihn dann mit einem Bundeswehr-Taschenmes­ser mit neun Zentimeter­n Klingenlän­ge attackiert haben. Vier Stiche trafen den Oberkörper des 47-Jährigen, ein fünfter verletzte ihn am Oberschenk­el. Mit einer perforiert­en Lunge landete der Verletzte in der Chirurgie eines Krankenhau­ses, wo eine Not-Operation ihm das Leben rettete.

Weil der Verteidige­r ein psychiatri­sches Gutachten angeblich erst kurzfristi­g erhielt – das Gericht war sicher, es bereits am 9. Juni per Fax zugeleitet zu haben – , kam das Verfahren am ersten Prozesstag nicht über die Verlesung der Anklagesch­rift hinaus. Eine Einlassung zur Sache will der Angeklagte erst am nächsten Verhandlun­gstag abgegeben. Bis Mitte Juli sind vier weitere Verhandlun­gstage geplant.

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