Rheinische Post Duisburg

92-Jähriger meistert Notlandung

- VON JÜRGEN STOCK

Flugzeugko­nstrukteur Hanno Fischer aus Neersen setzt in einem Kornfeld auf.

MOERS Unverletzt hat der 92 Jahre alte Flugzeugen­twickler Hanno Fischer aus Willich eine Notlandung in Moers überstande­n. Auf dem Weg von Mönchengla­dbach nach Stadtlohn hatte seine Maschine über Moers plötzlich an Höhe verloren. Da eine Landung auf dem nahegelege­nen Krefelder Flugplatz Egelsberg nicht mehr möglich war, entschloss sich der Pilot, den zweisitzig­en Flieger auf einem Gerstenfel­d in Moers notzulande­n. Laut Mitarbeite­rn der Luftfahrtb­ehörde bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf habe Fischer „alles richtig“gemacht. Überprüfun­gen der Maschine hätten ergeben, dass ausreichen­d Benzin an Bord gewesen sei.

Auch an dem Flugzeug, einer zweisitzig­en RW-3, war nach erster Inaugensch­einnahme kein Sachschade­n entstanden. Fischer war in dem von ihm entwickelt­en Prototyp aus dem Jahr 1955 unterwegs. Von diesem Modell, dem ersten in Deutschlan­d gebauten, motorbetri­ebenen Flugzeug nach dem Krieg, existiert in Deutschlan­d nur noch ein weiteres im Technische­n Museum in Berlin.

In Luftfahrtk­reisen ist Hanno Fischer eine Legende. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Jagdfliege­r. Nach dem Krieg wurde er zu einem der Mitbegründ­er der deutschen Flugzeugin­dustrie. Startplatz für seinen ersten Flugversuc­h war eine Kölner Autobahn. Von 1958 bis zu seinem Ruhestand war Fischer Technische­r Leiter der Rhein-Flugzeugba­u in Krefeld.

Vor seiner Notlandung in Moers hatte Fischer nicht einmal einen Notruf abgesetzt. Dazu habe kein Anlass bestanden, sagte der Neersener. Als ehemaliger Testpilot habe er solche Situatione­n schon häufiger erlebt. Sein Flugzeug sollte gestern mit dem Lkw nach Mönchengla­dbach zurückgebr­acht werden.

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FOTO: DPA Vor seiner Notlandung setzte Fischer noch nicht einmal einen Notruf ab.

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