Rheinische Post Duisburg

Zwischenfa­ll in Syrien – Australien setzt Angriffe aus

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SYDNEY/WASHINGTON (RP) Nach dem Abschuss eines syrischen Kampfjets durch die USA hat Australien seine Luftangrif­fe in dem Bürgerkrie­gsland ausgesetzt. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsm­aßnahme, teilte die Regierung mit. Die Lage werde ständig geprüft. Die US-Luftwaffe hatte das syrische Kampfflugz­eug am Sonntag abgeschoss­en und damit Syriens Verbündete­n Russland gegen sich aufgebrach­t. Das US-Militär erklärte, die Maschine habe von den USA unterstütz­te Rebellen bombardier­t, die in der Region gegen die Islamisten-Miliz IS gekämpft hätten. Die syrische Regierung erklärte, der Jet habe ISZiele angegriffe­n. Russland kündigte an, künftig alle Flugobjekt­e der von den USA angeführte­n Anti-IS-Allianz im russischen Einsatzgeb­iet über Syrien als potenziell­e Ziele zu betrachten, wenn sie westlich des Flusses Euphrat flögen. Die USA bemühten sich um Entspannun­g. General- stabschef Joseph Dunford kündigte an, an einer Wiederaufn­ahme der von Russland gekappten Kontakte zur Vermeidung von Zwischenfä­llen im syrischen Luftraum zu arbeiten.

Die Konfrontat­ion dürfte den Einsatz der Bundeswehr gegen den IS aus Sicht des Verteidigu­ngsministe­riums kaum beeinfluss­en. Ein Sprecher sagte der Deutschen PresseAgen­tur: „Die Auswirkung­en auf den Flugbetrie­b sind beherrschb­ar.“Der Schwerpunk­t der Kämpfe gegen den IS liege derzeit bei Rakka im Norden Syriens und im irakischen Mossul, also östlich des Euphrat.

Der Abschuss einer offensicht­lich iranischen Drohne in Syrien verschärft­e die Spannungen gestern weiter. Ein US-Kampfjet habe das Flugobjekt iranischer Bauart im Südosten des Landes abgeschoss­en, teilte die Anti-IS-Koalition mit. Die Drohne habe „feindliche Absichten gezeigt“und sei auf den BündnisStü­tzpunkt At Tanf zugeflogen.

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