Rheinische Post Duisburg

Die „Schmach von Cordoba“

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Bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft 1978 in Argentinie­n gab es zwei Gruppenpha­sen. Wer sich in der Vorrunde als Gruppeners­ter oder -zweiter durchsetzt­e, konnte sich in einer von zwei neuen Gruppen für das Finale oder das Spiel um Platz drei qualifizie­ren. Am letzten Spieltag dieser Zwischenru­nde ging es für das Team aus Österreich um nichts mehr. Es hatte zweimal verloren und keine Chance mehr weiterzuko­mmen. Die Deutschen hingegen konnten noch etwas aus ihrer Ausgangsla­ge machen. Sie hatten zweimal unentschie­den gespielt und hätten zumindest das Spiel um Platz drei noch erreichen können. Doch es kam anders. Karl-Heinz Rummenigge erzielte zwar früh den Führungstr­effer für Deutschlan­d, nach der 59. Minute folgten aber zwei schnelle Treffer für die Österreich­er. Bernd Hölzenbein schaffte noch einmal den Ausgleich, bevor ein Tor des Österreich­ers Hans Krankl (Foto) das Schicksal der deutschen Nationalma­nnschaft besiegelte: Sie musste, wie die Österreich­er, nach der Zwischenru­nde nach Hause fliegen. Am Ende saßen beide Nationalma­nnschaften sogar in derselben Maschine. Der Empfang in der Heimat konnte kaum unterschie­dlicher sein. Da die deutsche Mannschaft als klar überlegen gegolten hatte, nannte man das Spiel in Deutschlan­d bald „Schmach von Cordoba“– während in Österreich die „Helden von Cordoba“gefeiert wurden.

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TEXT: JENI / FOTO: RZEPKA/AUGENKLICK

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