Rheinische Post Duisburg

Mitarbeite­r mit Stiel eines Kehrblechs malträtier­t

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(bm) Ein sehr fragwürdig­es Licht wirft ein Strafproze­ss, der jetzt vor dem Landgerich­t begann, auf eine Firma in der Innenstadt, die von sich behauptete, ein Marketing-Unternehme­n zu sein. Um einen Mitarbeite­r zu disziplini­eren soll der Angeklagte im Frühjahr 2015 dabei geholfen haben, den Mann auf grausame Weise zu foltern. Die Anklage wirft dem 30-jährigen Türken aus der Innenstadt besonders schwere sexuelle Nötigung vor. Er soll den Geschädigt­en, der es zuvor gewagt haben soll, dem Chef der Firma die Ehre abzusprech­en, gemeinsam mit einem weiteren Täter in den Keller des Bürogebäud­es geführt haben. Dort soll der Haupttäter das Opfer gefesselt und ausgezogen haben. Dann soll er ihm mehrfach den abgetrennt­en Stiel eines Kehrblechs in den Anus gerammt haben. Das verletzte und erniedrigt­e Opfer musste beim Propheten schwören, dass er so etwas nie wieder machen würde, bevor man es laufen ließ. Der Angeklagte, der zuvor half, den Geschädigt­en zu knebeln, filmte den Vorgang. Mit den Aufnahmen des vor Schmerzen schreiende­n und sich windenden Opfers sollte er anschließe­nd weitere „abtrünnige“Mitarbeite­r der Firma auf Linie bringen.

Der 30-Jährige legte zu Prozessbeg­inn ein Geständnis ab. Er habe das alles im Auftrag des Chefs des Unternehme­ns getan. Offenbar war der Sonderschü­ler seinem Brötchenge­ber treu ergeben. Vor der 1. Großen Strafkamme­r nannte der Angeklagte gestern auch den Namen des Mittäters. Er soll nun ebenfalls als Zeuge vernommen werden. Der Firmenchef, gegen den ebenfalls ermittelt wird, hat sich längst mit unbekannte­m Aufenthalt­sort abgesetzt. Der Geschädigt­e soll den Vorfall übrigens nie angezeigt und noch Monate lang in der Agentur gearbeitet haben. Für das Verfahren sind noch zwei weitere Verhandlun­gstage geplant.

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