Schuppert gibt Teil-Rückzug bei Wölfen bekannt
Der starke Mann der HC Wölfe Niederrhein gibt Anteile der Spielbetriebsgesellschaft ab, bleibt aber als Sponsor.
HANDBALL Überraschendes Stühlerücken beim Handball-Regionalligisten HC Wölfe Nordrhein. Vereinschef Klaus Schuppert lud am Montag zu einer Gesellschafter-Versammlung am 17.Juli ein. Die Tagesordnung, die der Redaktion vorliegt, hat es in sich. Schuppert, Geschäftsführer der Emporica Sportmanagement GmbH, wird Anteile an der Spielbetriebs-Gesellschaft abtreten. Zudem wird er den Posten des Geschäftsführers räumen. Sein Nachfolger soll Wölfe-Funktionär Harald Schmidt werden. Der Mann ist den Wölfe-Fans unter dem Namen „Papa-Bär“und als Chef des Fördervereins Bärenfonds ein Begriff. Klaus Schuppert gab gegenüber der Redaktion „gesundheitli- che Gründe“für seinen Rückzug vom Geschäftsführer-Posten an. „Ich möchte nicht mehr an vorderster Front stehen“, so Schuppert. Es ist ein Teil-Rückzug. Der Funktionär bleibt Vorsitzender des HC Wölfe Nordrhein, wird weiterhin die Mehrheit an der Emporica halten und den Handballern nach eigenem Bekunden als Sponsor erhalten bleiben. Schuppert tritt Gesellschaftsanteile an den sportlichen Leiter Klaus Stephan, an Harald Schmidt und an den Bärenfonds ab.
Klaus Schuppert galt in Rheinhausen als Vater der Spielgemein- schaft aus dem OSC Rheinhausen, Hamborn 07 und den Wölfen. Die letzten Jahre verliefen selten entspannt. Nicht nur die SG scheiterte, hinzu kam der Bruch mit Hauptsponsor Hülsemann und die Beinahe-Insolvenz der Emporica im Januar 2016. Hier sprang Schuppert – wie auch unter anderem Klaus Stephan und Harald Schmidt – mit privaten Mitteln in die Bresche.
Thomas Molsner, Trainer der Rheinhauser Regionalliga-Handballer, glaubt nicht, dass das Personalkarussell in der Chefetage negative Auswirkungen auf den sportlichen Bereich haben wird. Der Coach brach gestern eine Lanze für Schuppert. „Er ist sicherlich ein Mann, der polarisiert. Aber Klaus Schuppert hat sich im Hintergrund für uns immer den Hintern aufge- rissen“, so Thomas Molsner. Am Montag starteten die Rheinhauser Handballer in die erste Phase der Saisonvorbereitung. Mit von der Partie war Sebastian Schneider, dessen Vertragsverlängerung zuletzt noch ausstand. Damit dürfte er den Wölfen erhalten bleiben. Mit Sven Woidt (TV Kapellen) können die Rheinhauser weiterhin nur einen Neuzugang vorweisen. Molsner hofft, dass er noch den ein oder anderen Spieler als Verstärkung erhält.
Mit Thomas Grunden und dem verletzten Nico Biermann (Laufbahnende) stehen zwei Stammspieler nicht mehr zur Verfügung. Zudem haben einige Youngster den Verein verlassen. „Die Regionalliga wird in der kommenden Saison erheblich stärker als bisher sein“, sagt der Trainer.