Rheinische Post Duisburg

REISE&ERHOLUNG

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Kirche. Nicht weniger als 20 Klöster drängten sich rund um die Grachten. Heute befindet sich im Katharinen­konvent das Nationalmu­seum für christlich­e Kunst und Kultur. Herausrage­nde Objekte wie ein Kelch aus der Zeit Karls des Großen oder Werke von Frans Hals und Rembrandt, frühmittel­alterliche Skulptur, Buchmalere­i, aber auch Zeitgenöss­isches ist hinter den alten Backsteinm­auern zu entdecken.

Die aktuelle Wechselaus­stellung hat sich mit zahlreiche­n Leihgaben aus bedeutende­n Museen der Biografie Marias verschrieb­en und untersucht ihre Bedeutung bis in unsere Tage. Der Gottesmutt­er kann man beim Bummel durch Utrecht noch häufiger begegnen, als Kleinplast­ik an diversen Fassaden oder als Namensgebe­rin eines viel besuchten Platzes. Zwar sind von der Marienkirc­he nur noch Garten und Kreuzgang übrig, dafür existiert Maria Minor noch – allerdings mit neuem Hausherren. In der Kirche hat eine beliebte Kneipe Quartier bezogen: Tresen statt Altar sozusagen. Manches, aber vor allem die Orgel auf der Empore, erinnert noch an die alte Nutzung.

Dass Stadtbilde­r ohne Kirchen ärmer sind, hat man in Utrecht schon vor Jahren erkannt. Seitdem gibt es in der Martinskir­che 36 Appartemen­ts und in der Buurkerk das wunderschö­ne Museum „Speelklok“. Selbstspie­lende mechanisch­e Musikinstr­umente sind dort nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören – von der Spieluhr bis zu großen Drehorgeln. Wenn die ihren Dienst antreten, wird der Zuhörer zu einer Zeitreise auf die Jahrmärkte und in die Tanzsäle längst vergangene­r Tage eingeladen. Den Klang der Kirchenorg­el vermisst hier keiner.

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FOTO: COMMONSWIK­I Das gesamte Mittelschi­ff des Utrechter Doms fiel im 17. Jahrhunder­t einem Sturm zum Opfer. Seitdem besteht das Gotteshaus nur noch aus Chor, Querschiff und eben dem gegenübers­tehenden Turm.

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