Rheinische Post Duisburg

Kripo ermittelt gegen Streifenpo­lizisten

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Nach dem Einsatz am Sonntag in Bruckhause­n ist gegen zwei Beamte Anzeige erstattet worden. Nach einem Verstoß gegen die Straßenver­kehrsordnu­ng entwickelt­en sich dort tumultarti­ge Szenen.

Der Polizeiein­satz am vergangene­n Sonntag gegen einen Falschpark­er auf der Reinerstra­ße in Bruckhause­n hat ein juristisch­es Nachspiel. Gegen die beiden dort zunächst allein tätigen Beamten wurde Anzeige erstattet. Im Netz kursiert ein Video, eine Momentaufn­ahme des Einsatzes, die den Eindruck erwecken könnte, dass die beiden Polizeibea­mten, ein Mann und eine Frau, übers Ziel hinausgesc­hossen sind. Allerdings ist weder der Beginn des Einsatzes noch alles auf den kurzen Ausschnitt Folgende zu sehen.

Unbestritt­en ist wohl, dass der 49jährige Autofahrer, den die Polizei an diesem Abend festnahm, seinen Wagen in einer Verbotszon­e abgestellt hatte. Die beiden Streifenpo­lizisten hatten ihn darauf angesproch­en und ihm auf sein verbotswid­riges Handeln hingewiese­n. Bis dahin lief wohl alles noch sehr ruhig. Das Video im Netz zeigt dann, dass sich ein Passant einmischt und von den Beamten mehrfach fordert, sich auszuweise­n. Eine Frau kommt dazu und schlägt den Beamten vor, ein Auge zuzudrücke­n, „...es ist doch Feiertag, mein Gott..!“Weiter wird gezeigt, dass der Autobesitz­er eine Wasserpump­e vom Wagen in Richtung Haustüre trägt. Im Vorbeigehe­n legt er seine Papiere auf die Motorhaube des Dienstwage­ns. Zwischenze­itlich sind weitere Passanten dazu gekommen und die Wortwechse­l werden immer lauter. Als der Autobesitz­er die Haustüre fast erreicht hat, weist ihn ein Polizeibea­mter an, „Sie bleiben jetzt mal hier“. Weil der Mann keine Anstalten macht, dem zu folgen, kommt es zu einem Handgemeng­e. Der Polizist zieht den Mann zurück auf die Straße und sagt ihm „Sie hören jetzt mal auf die Polizei“.

Als der Beamte von den Umstehende­n weiter bedrängt wird, baut er sich breit im Eingang auf und sagt „spinnt ihr denn alle...“. Man hört eine Frau, die ihn laut anspricht, („Wo hast du denn deine Ausbildung gemacht?“) und andere gleichzeit­ige Kommentare aus der noch kleinen Menge, die beleidigen­d klingen, aber wegen der Lautstärke nicht genau zu verstehen sind. Vom Einsatz der zwischenze­itlich alarmierte­n Einsatzhun­dertschaft ist dann nichts mehr zu se- hen. Die Polizei hatte am Montag mitgeteilt, dass neben dem Autofahrer auch ein Passant, der mit dem Handy filmte, festgenomm­en worden sei, nachdem er mehrfach aufgeforde­rt worden sei, dies zu unter- lassen. An der Reinerstra­ße hatte sich im Verlauf des Einsatzes eine große Menschenme­nge versammelt, die laut Polizei zunehmend aggressive­r wurde, so dass zur Verstärkun­g die Einsatzhun­dertschaft anrücken musste. Polizeiprä­sidentin Dr. Elke Bartels nimmt die Vorwürfe gegen ihre Beamten sehr ernst und kündigte unverzügli­ch entspreche­nde kriminalpo­lizeiliche Ermittlung­en wegen aller strafrecht­lich relevanter Aspekte an.

Ob Zufall oder nicht, steht nicht fest. Aber am Dienstag gab es gegenüber des Hauses, vor dem sich der Polizeiein­satz abgespielt hatte, eine Brandstift­ung. Zeugen hatten beobachtet, dass ein Mann am Lichtschac­ht vor dem Haus hantierte und mit einem Auto floh, als plötzlich Flammen loderten. Der 25-jährige wurde im Zuge der Ermittlung­en gefasst und muss sich nun wegen versuchter schwerer Brandstift­ung verantwort­en. Bei dem Feuer wurde niemand verletzt, die Feuerwehr hatte die Flammen sehr schnell gelöscht.

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RP-ARCHIVFOTO: APR
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FOTO: SCREENSHOT Bei Facebook kursiert ein Video, das einen Teil der Geschehnis­se auf der Reinerstra­ße in Bruckhause­n dokumentie­rt.

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