Kripo ermittelt gegen Streifenpolizisten
Nach dem Einsatz am Sonntag in Bruckhausen ist gegen zwei Beamte Anzeige erstattet worden. Nach einem Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung entwickelten sich dort tumultartige Szenen.
Der Polizeieinsatz am vergangenen Sonntag gegen einen Falschparker auf der Reinerstraße in Bruckhausen hat ein juristisches Nachspiel. Gegen die beiden dort zunächst allein tätigen Beamten wurde Anzeige erstattet. Im Netz kursiert ein Video, eine Momentaufnahme des Einsatzes, die den Eindruck erwecken könnte, dass die beiden Polizeibeamten, ein Mann und eine Frau, übers Ziel hinausgeschossen sind. Allerdings ist weder der Beginn des Einsatzes noch alles auf den kurzen Ausschnitt Folgende zu sehen.
Unbestritten ist wohl, dass der 49jährige Autofahrer, den die Polizei an diesem Abend festnahm, seinen Wagen in einer Verbotszone abgestellt hatte. Die beiden Streifenpolizisten hatten ihn darauf angesprochen und ihm auf sein verbotswidriges Handeln hingewiesen. Bis dahin lief wohl alles noch sehr ruhig. Das Video im Netz zeigt dann, dass sich ein Passant einmischt und von den Beamten mehrfach fordert, sich auszuweisen. Eine Frau kommt dazu und schlägt den Beamten vor, ein Auge zuzudrücken, „...es ist doch Feiertag, mein Gott..!“Weiter wird gezeigt, dass der Autobesitzer eine Wasserpumpe vom Wagen in Richtung Haustüre trägt. Im Vorbeigehen legt er seine Papiere auf die Motorhaube des Dienstwagens. Zwischenzeitlich sind weitere Passanten dazu gekommen und die Wortwechsel werden immer lauter. Als der Autobesitzer die Haustüre fast erreicht hat, weist ihn ein Polizeibeamter an, „Sie bleiben jetzt mal hier“. Weil der Mann keine Anstalten macht, dem zu folgen, kommt es zu einem Handgemenge. Der Polizist zieht den Mann zurück auf die Straße und sagt ihm „Sie hören jetzt mal auf die Polizei“.
Als der Beamte von den Umstehenden weiter bedrängt wird, baut er sich breit im Eingang auf und sagt „spinnt ihr denn alle...“. Man hört eine Frau, die ihn laut anspricht, („Wo hast du denn deine Ausbildung gemacht?“) und andere gleichzeitige Kommentare aus der noch kleinen Menge, die beleidigend klingen, aber wegen der Lautstärke nicht genau zu verstehen sind. Vom Einsatz der zwischenzeitlich alarmierten Einsatzhundertschaft ist dann nichts mehr zu se- hen. Die Polizei hatte am Montag mitgeteilt, dass neben dem Autofahrer auch ein Passant, der mit dem Handy filmte, festgenommen worden sei, nachdem er mehrfach aufgefordert worden sei, dies zu unter- lassen. An der Reinerstraße hatte sich im Verlauf des Einsatzes eine große Menschenmenge versammelt, die laut Polizei zunehmend aggressiver wurde, so dass zur Verstärkung die Einsatzhundertschaft anrücken musste. Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels nimmt die Vorwürfe gegen ihre Beamten sehr ernst und kündigte unverzüglich entsprechende kriminalpolizeiliche Ermittlungen wegen aller strafrechtlich relevanter Aspekte an.
Ob Zufall oder nicht, steht nicht fest. Aber am Dienstag gab es gegenüber des Hauses, vor dem sich der Polizeieinsatz abgespielt hatte, eine Brandstiftung. Zeugen hatten beobachtet, dass ein Mann am Lichtschacht vor dem Haus hantierte und mit einem Auto floh, als plötzlich Flammen loderten. Der 25-jährige wurde im Zuge der Ermittlungen gefasst und muss sich nun wegen versuchter schwerer Brandstiftung verantworten. Bei dem Feuer wurde niemand verletzt, die Feuerwehr hatte die Flammen sehr schnell gelöscht.