Rheinische Post Duisburg

Polizei hat Gefährder in NRW besonders im Blick

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DÜSSELDORF (csh) Die Zahl der islamistis­chen Gefährder in NordrheinW­estfalen ist nach Angaben des Landeskrim­inalamtes (LKA) im vergangene­n Jahr sprunghaft gestiegen. „In keinem anderen Bundesland gibt es auch nur ansatzweis­e so viele wie in NRW“, sagte LKA-Chef Uwe Jacob auf dem Kriminalfo­rum der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP).

Die aktuelle Gefährdung­slage der Sicherheit­sbehörden habe landesweit derzeit 86 Personen ausgemacht, von denen eine besondere Gefahr ausgehen könnte, heißt es. „Die sind handlungsf­ähig“, betonte Jacob. Vor dem Start der Tour de France in Düsseldorf morgen sei dieser Personenkr­eis – auch in Abstimmung mit den französisc­hen Sicherheit­sbehörden – im besonderen Fokus der Polizei.

So zählt zu einer Reihe von Maßnahmen die sogenannte GefährderA­nsprache. „Das heißt, wir suchen die Gefährder auf und sagen ihnen: Wir haben euch im Blick“, erklärte der LKA-Chef. Große Sorgen bereiten den Sicherheit­sbehörden die Propaganda­zeitschrif­ten und -videos des Islamische­n Staates im Internet. „Sie liefern in deutscher Sprache Anleitunge­n zum Töten mit Lkw und Messern“, so Jakob. In der aktuellen Ausgabe des IS-Magazins wird nun zu Geiselnahm­en aufgerufen.

Im Kampf gegen den Terrorismu­s ist es für die Fahnder von elementare­r Bedeutung, Zugriff auf die Kommunikat­ionswege der Islamisten zu haben. Doch die Vorratsdat­enspeicher­ung wird den Behörden jetzt durch die Entscheidu­ng der Bundesnetz­agentur erst einmal untersagt. „Wenn es dabei bleibt, können wir noch nicht einmal nach einem Attentat die Kommunikat­ionsstrukt­uren der Täter ermitteln, um an ihre Hintermänn­er und Unterstütz­er zu gelangen“, warnte Arnold Plickert, Vorsitzend­er der GdP in NRW.

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