U21 will gegen Spanien den zweiten EM-Titel
KRAKAU (tri) Heute (20.45) hat die U21-Auswahl des DFB gegen Spanien die Chance, in die Fußstapfen von Manuel Neuer und Co. zu treten. 2009 holte der deutsche Nachwuchs unter Trainer Horst Hrubesch den ersten EM-Titel in dieser Altersklasse. Damals wurde England im Endspiel 4:0 geschlagen.
Mit einem derart deutlichen Sieg ist am Abend in Krakau nicht zu rechnen, die Spanier sind wegen ihrer individuellen Klasse der Favorit. Saul Niguez erzielte im Turnier schon fünf Tore, der Marktwert des Spielers von Atlético Madrid liegt bei rund 40 Millionen Euro. Marco Asensio, immerhin auch mit drei Treffern in Polen, steht ihm in nichts nach. Der überzeugende 3:1Erfolg über Italien im Halbfinale verschaffte den Iberern Respekt. „Die spanische Offensive ist richtig stark. Sie haben fast ein KomplettEnsemble von Barcelona, Atletico und Real dabei“, erklärt DFB-Trainer Stefan Kuntz. Die Statistik spricht ebenfalls für den viermaligen U21-Europameister: Seit dem letzten deutschen Sieg 2000 folgten in vier Partien drei Niederlagen.
Um die Außenseiterchance zu wahren, setzte der Coach zunächst auf Regeneration. Am Mittwoch stand keine Einheit auf dem Plan. Die Mannschaft durfte den Erfolg im Elfmeterschießen gegen England vom Vortag genießen und sich erholen. Gestern wurde dann morgens individuell geschwitzt, bevor im Anschluss das Abschlusstraining im Finalstadion stattfand. „Dann sind wir bereit für das Finale“, meinte Kuntz. Er sollte es wissen, schließ- lich gehörte er zum Team, dass 1996 den letzten EM-Titel der A-Nationalmannschaft gewann.
Kuntz-Vorgänger Horst Hrubesch lobt die bisherigen Auftritte der Jungprofis: „Die Mannschaft spielt mit einer Art und Weise, von der ich im Moment wirklich begeistert bin.“Kuntz und seinen Assistenten bescheinigt der DFB-Sportdirektor hervorragende Arbeit in den ersten zehn Monaten: „Stefan ist der Kopf und macht einen Super-Job. Auch dem Staff und dem ganzen Team muss man ein Riesen-Kompliment machen.“Man dürfe nicht vergessen, dass mehrere Leistungsträger wegen ihrer Abstellung für den Confederations Cup fehlen. Unabhängig vom Resultat ist Hrubesch überzeugt: „Das Finale wird ein Erlebnis, das sie nicht vergessen werden.“