Rheinische Post Duisburg

Folkwang-Pianist Eduard Kiprsky mit viel Klarheit

- VON INGO HODDICK

Eduard Kiprsky, geboren 1986 in St. Petersburg, ist ein Überfliege­r (die RP berichtete). Jetzt spielte der Pianist im Kleinen Konzertsaa­l am Campus Duisburg der FolkwangUn­iversität der Künste das öffentlich­e Konzert, das zum Abschluss des Exzellenzs­tudiengang­es „Konzertexa­men“gehört.

Das war eine vierstufig­e Rakete, von der Sonate Nr. 48 C-Dur von Joseph Haydn über die gleichfall­s in C-Dur stehende Fantasie D 760 „Wandererfa­ntasie“von Franz Schubert und die Variatione­n über ein Thema von Corelli (eigentlich das traditione­lle „La Follia“, das durch die Verarbeitu­ng von Corelli besonders berühmt wurde) op. 42 von Sergej Rachmanino­w bis zu je- nen drei Sätzen aus „Petruschka“, die Igor Strawinsky selbst aufregend für Klavier solo arrangiert­e.

Eduard Kiprsky besticht durch jederzeit glasklaren Anschlag und durch den Eindruck, dass spieltechn­ische Schwierigk­eiten ihm nie im Weg zu stehen scheinen. Nur noch selten kippt er in vordergrün­dige Virtuositä­t bei Werken, die das musikgesch­ichtlich noch nicht kennen. Gelegentli­ch könnte er noch stärker zwischen tänzerisch­en und gesanglich­en Passagen unterschei­den. Am sensatione­llsten gelangen ihm die Sätze aus „Petruschka“, sicherlich auch weil dieses Ballett in seiner Geburtssta­dt St. Petersburg spielt. Die Konzertbes­ucher (und vermutlich auch die Prüfer) jubelten.

Am morgigen Sonntag, 2. Juli, um 19 Uhr, tritt Eduard Kiprsky im zu- sätzlichen Kammerkonz­ert „Piano Extra“in der Philharmon­ie Mercatorha­lle auf, mit den genannten Kompositio­nen von Schubert und Rachmanino­w. Es folgt sein Folkwang-Lehrer Prof. Boris Bloch mit Werken von Robert Schumann, Franz Liszt und Frédéric Chopin. Es gibt noch Karten, am einfachste­n an der Abendkasse.

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