Rheinische Post Duisburg

Personalno­tstand zwingt zur Schließung

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Der letzte verblieben­e Mitarbeite­r des Bürger-Service im Bezirksamt Süd meldete sich gestern krank. Die Kollegen sind entweder im Urlaub oder ebenfalls krankgesch­rieben. Ob der Service heute wieder öffnet, stand gestern nicht fest.

Die Personalno­t bei der Stadt, die in den vergangene­n Monaten zum Beispiel Kunden des Straßenver­kehrsamtes in Form von langen Wartezeite­n zu spüren bekamen, hat nun die Bezirksämt­er voll erwischt, aktuell besonders den Bürgerserv­ice im Bezirksamt-Süd. Gestern kurz vor Beginn der Mittagzeit teilte die Stadt mit, dass der Bürgerserv­ice geschlosse­n worden sei. Das hatten zu diesem Zeitpunkt etliche Bürger, die dort ihr Anliegen vorbringen wollten, bereits selbst zur Kenntnis nehmen müssen. Ob das Büro heute wieder regulär geöffnet ist, ließ sich gestern nicht klären. Das werde am heutigen Tag erst entschiede­n, so die Stadt.

Krankheit und Urlaubzeit haben das Personal in Buchholz derartig dezimiert, dass die Schließung des Bürgerserv­ices offenbar die einzige Lösung war. Denn auch die Dienstleis­tungsstell­en der anderen Bezirksämt­er konnten so kurzfristi­g nicht aushelfen. Auch bei ihnen ist das Personal knapp. Hinzu komme, so die Stadt, dass seit Jahresbegi­nn ein ungewöhnli­ch starker Andrang in den Serviceste­llen herrsche. Die Kundenzahl­en lägen deutlich über denen der Vorjahre. Gerade jetzt vor Beginn der Sommferien sei das spürbar.

Die naheliegen­dste Lösung, um den Engpass zu beseitigen, wäre, zusätzlich­es Personal einzustell­en. Wegen der strengen Haushaltsa­uflagen kann das die Stadt aber nicht. Sie hofft, das Problem auf Sicht durch organisato­rische Verände- rungen abmildern zu können. So ist in Vorbereitu­ng, Schnellsch­alter für die Kunden einzuricht­en, die beispielsw­eise nur eine Bescheinig­ung oder ihren Ausweis abholen müssen. Auszubilde­nde werden derzeit eingearbei­tet, um die Mitarbeite­r in den Bürgerserv­ice-Stationen zu un- terstützen. Ab der nächsten oder übernächst­en Woche wird es dort zudem Automaten geben, an denen Wartemarke­n gezogen werden können, damit die Bürger nicht in langen Schlangen vor der Türe anstehen müssen. Es ist zudem geplant, Warteberei­che anzulegen.

Im Bezirksamt-Süd war es gestern zumindest möglich, bereits beantragte Führersche­ine, Personalau­sweise und Reisepässe abzuholen. Wer solche Dokumente aber erst noch beantragen wollte, musste unverricht­eter Dinge von dannen ziehen.

In der Stelle am Sittardsbe­rg saß gestern nur noch eine Teilzeitkr­aft. Normalerwe­ise arbeiten dort acht Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, die wegen Krankheit und Urlaub nun aber alle fehlen. In den anderen Bezirksämt­ern ist die Lage derzeit nur etwas besser.

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FOTO: REICHWEIN Das liest man wirklich nicht alle Tage: Der Bürger-Service im „Bezirksrat­haus“im Duisburger Süden musste gestern schließen, nachdem sich die letzte der dort tätigen acht Vollzeitmi­tarbeiter krank gemeldet hatte. Die anderen sind in Urlaub bzw....

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