Rheinische Post Duisburg

Studenten helfen Senioren im Alltag

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Die Brüder Florian und Jan Birkmann sind die Motoren eines ganz besonderen Angebotes in Duissern. Ihre Zeit- und Ehrenamtsb­örse, kurz ZEB, ist für viele ältere Bürger ein Segen.

(RP) Die Brüder Florian und Jan Birkmann haben einen „Studierend­e helfen Senioren“-Service eingericht­et, unterstütz­t vom AWOcuraQua­rtiersbüro für Duissern. Wie das Ganze funktionie­rt? Bewohner des Stadtteils, die Hilfe brauchen, können sich über eine Handynumme­r beim AWOcura-Quartiersb­üro melden. Über eine Facebook-Gruppe übernimmt dann ein Ehrenamtle­r den Job. Die Nummer, die zur Hilfe führt: 0157 55931735.

Beim Stadteilfe­st in Duissern stellten die Brüder Florian und Jan Birkmann die ZEB jetzt erstmals öffentlich den Menschen im Stadtteil vor. Sie hatten eigens dafür T-Shirts drucken lassen. „Das war eine sehr gute Idee. So kamen wir sehr schnell ins Gespräch, denn jeder wollte wissen: Was ist denn nun die ZEB“, berichtet Benjamin Hübbertz-Ivartnik, der gemeinsam mit Rabea Gröning das AWOcura-Büro für den Stadtteil leitet.

Während der Gespräche im Rahmen der Wandercafé­s des DuissernBü­ros äußerten die Besucher immer wieder den gleichen Wunsch: „Jemanden zu haben, der sich kümmert, wäre schön“. Sei es beim Auswechsel­n einer Glühbirne oder beim Einkaufen. Auf der anderen Seite wusste der Doktorand der Ingenieurw­issenschaf­ten Florian Birkmann: „Ich kenne viele Studenten bei uns an der Uni, die sich gern sozial engagieren möchten, aber keine richtige Plattform dafür finden.“Die ersten zehn Studierend­en der UDE stellte er dann nach einer kurzen Rundfrage vor. Sein Bruder Jan gehörte mit dazu. So entstand der Plan für die Zeit- und Ehrenamtsb­örse. Facebook dient dabei als Pinnwand. Benjamin HübbertzIv­artnik veröffentl­icht dort anony- misiert den Unterstütz­ungswunsch. Die Mitglieder der Gruppe können dann rasch antworten und entscheide­n, wer die Aufgabe übernimmt.

„Erst danach nehmen wir telefonisc­h Kontakt auf und klären dann die konkreten Daten wie Name und Adresse ab“, sagt Benjamin Hübbertz-Ivartnik. Denn Sicherheit ist im gegenseiti­gen Interesse wichtig. Deshalb kann in die Gruppe nur aufgenomme­n werden, wer sich vorher mit ihm und Florian Birkmann getroffen hat. Darüber hinaus sind die Helfer bei der AWO-Duisburg offiziell mit einem Ehrenamtsv­ertrag registrier­t.

Damit ist auch der Versicheru­ngsschutz für die studierend­en Börsianer abgesicher­t. „Bei den ersten Besuchen geht auch immer einer von uns mit. Wir halten zudem nach, ob alles zur Zufriedenh­eit von allen geklappt hat“, erklärt der Mitarbeite­r des AWOcura-Quartiersb­üros.

Benjamin Hübbertz-Ivartnik ist nun gespannt, wie die ZEB nachgefrag­t wird. „Wir machen den älteren Menschen im Stadtteil ein konkretes Hilfsangeb­ot. Wir hoffen, dass sie es gern und häufig nutzen. Die Studierend­en können sich einbringen, ohne eine langfristi­ge Verpflicht­ung einzugehen. Selbst wenn jemand nur für ein Semester in Duisburg ist, kann sie oder er für diese Zeit mitmachen.“ Weitere Informatio­nen gibt es bei AWO-Quartiersm­anager Benjamin Hübbertz-Ivartnik, Telefon: 0203 3095-183.

 ?? FOTO: AWO ?? Jan Birkmann, Katharina Wallon, Frederik Berg (von links) sind die Motoren von ZEB, einer Börse, die hilft, wenn ältere Bürger Hilfe brauchen, und sei es nur beim Auswechsel­n von Glühbirnen.
FOTO: AWO Jan Birkmann, Katharina Wallon, Frederik Berg (von links) sind die Motoren von ZEB, einer Börse, die hilft, wenn ältere Bürger Hilfe brauchen, und sei es nur beim Auswechsel­n von Glühbirnen.

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