Rheinische Post Duisburg

Schließung Bürger-Service ist peinlich und hilflos

- Hildegard, chudobba@rheinische-post. de

Eines der Themen im OB-Wahlkampf zeichnet sich seit dieser Woche ab. Es ist die Personalsi­tuation bei der Stadt, die seltsame Blüten treibt. Mangels Mitarbeite­r wurde im Bezirksamt Süd ausgerechn­et die Stelle mit den meisten Bürgerkont­akten geschlosse­n.

Bei allem Verständni­s für die Lage (die Stadt darf wegen der stringente­n Haushaltsf­ührung kein neues Personal einstellen), so weit darf es nicht kommen. Spätestens seit den Pannen beim Straßenver­kehrsamt, wo die Bürger wegen Personalma­ngels ellenlange Wartzeiten hinnehmen mussten (und noch immer müssen), hätte die Stadtspitz­e ein Notfallpro­gramm auflegen müssen, statt hilflos zu reagieren wi im Fall der Bürger-Service-Stelle.

Die jetzt angekündig­ten Verbesseru­ngen kommen viel zu spät. Was sich die Stadt in Buchholz geleistet hat, ist nicht nur peinlich, sondern auch nicht akzeptabel, weil sie viel zu lange ein latent vorhandene­s Problem offensicht­lich nur ausgesesse­n hat. Denn Personalen­twicklung muss kontinuier­lich betrieben werden. Man stelle sich mal vor, die Wirtschaft­sbetriebe würden aus Personalno­t die Müllentsor­gung einstellen, der Zoo wegen Erkrankung der Mitarbeite­r die Kassen nicht öffnen oder die DVG ihre Busse und Bahnen im Depot lassen, weil die Fahrer erkrankt oder im Urlaub sind. Das Geschrei könnte sich dann wohl jeder leicht ausmalen!

Es sei zudem die Frage gestattet, wie es wohl um das Klima im Bürger- Service im Süden bestellt ist? Kann es sein, dass sich in der durch Urlaub und Krankheit geschwächt­en Abteilunge­n eine Eigendynam­ik entwickelt hat mit der Folge, dass die letzten ver- bliebenen Mitarbeite­r unter dem Arbeitsdru­ck sich einen „gelben“Urlaubssch­ein genommen haben? Zugegeben, eine Unterstell­ung, aber keine gänzlich abwegige. Doch solche atmosphäri­schen Störungen muss ein guter Chef kennen und gegensteue­rn.

Erst das Straßenver­kehrsamt, jetzt der Bürger-Service – wir sind gespannt was Nächstes nächstes kommt.

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