Staus und zähfließender Verkehr
Die Umbauarbeiten an der Hauptverkehrsstraße „Friedrich-Ebert-Straße“sind in vollem Gange. Die Sanierung der sich in einem desaströsem Zustand befindenden Gartenstraße kommt dafür wohl erst Jahre später.
RHEINHAUSEN An der FriedrichEbert-Straße, der Nord-Süd-Verbindung Rheinhausens, tragen einige der Bäume aktuell eine Verkleidung aus Holzlatten. Sie sollen die Alleebäume vor Beschädigungen während der Bauarbeiten schützen. Diese laufen inzwischen auf Hochtouren. Im Februar kommenden Jahres soll die Straße dann bekanntlich für den Kraftverkehr nur noch zweispurig befahrbar sein, dafür aber breitere Geh- und Radwege haben.
Auf zwei Spuren eingeengt ist die Fahrbahn bereits heute, sie sind gesperrt, da hier einerseits jede Menge Baumaterial steht, andererseits wird an den Nebenflächen wie Radwegen, Parkstreifen und Gehwegen gearbeitet. Autofahrer bekommen einen Vorgeschmack auf das, was sie nach dem Abschluss der Arbeiten erwarten könnte: Staus und zähfließender Verkehr.
Beobachtungen zeigen, dass der Verkehr dort mehr steht als läuft, was die hiesigen Wirtschaftsbetriebe (WBD) – sie sind für das Projekt verantwortlich – auf Anfrage der Redaktion auch bestätigt haben. Allerdings sei ein Durchfahren in beide Richtungen stets möglich, Sperrungen der Straße seien nicht vorgesehen, lediglich die abgehenden Nebenstraßen würden punktuell für eine oder beide Richtungen gesperrt werden, sagt WBD-Sprecher Volker Lange. Zudem sei die Baustellenampel optimal geschaltet, und wenn erst einmal die Abbiegespuren in die Moerser Straßen fertig seien, würde der Verkehr wieder problemlos rollen. Der Verlauf der Baustelle – sie hat ein Gesamtvolumen von ca. 1,38 Millionen Euro, 1,2 Millionen davon trägt der Bund durch sogenannte Kidu-Gelder – gestaltet sich laut Aussage der WBD wie folgt: Im Moment werden die genannten Nebenflächen der östlichen Friedrich-Ebert-Straße abschnittsweise hergestellt. Angefangen wurde im Süden kurz vor der Krefelder Straße bis zur Einmündung Im grünen Winkel. Parallel hierzu wird mit dem Ausbau der Günterstraße samt Ampel begonnen.
Anschließend wird die Baumaßnahme gespiegelt, so dass die westlichen Nebenflächen hergestellt werden können. Das Fräsen der Asphaltschicht und der darauffolgende Einbau der Binder- und Deckschicht erfolgen zum Schluss der Maßnahme einschließlich der Erneuerung der Übergänge vor den Kreuzungen Moerser Straße und Krefelder Straße. Ob im Februar 2018 tatsächlich alles fertig ist, hängt laut WBD-Sprecher Volker Lange stark von der Witterung ab. Der lärmarme Asphalt könne ausschließlich bei deutlichen Plustemperaturen verlegt werden, heißt es.
Stichwort Asphalt, dessen Zustand auf der westlich zur FriedrichEbert-Straße parallel verlaufenen Gartenstraße befindet sich laut Aussage der Stadtverwaltung in desolatem Zustand (wir berichteten mehrfach). Diese Straße nutzen nun vermehrt Autofahrer, um den Engpass auf der Friedrich-Ebert-Straße zu umfahren. Eine Erneuerung des Belags kommt nicht, wie es die Stadt vor einigen Monaten noch sagte, im Jahr 2018.
Die Gartenstraße, so schreibt es jetzt Stadtsprecher Peter Hilbrands, sei auf der Prioritätenliste in der Rubrik „Gemeindestraße Um- und Ausbau“auf Platz 12 gelistet. „Da pro Jahr lediglich die ersten zwei bis drei Maßnahmen umgesetzt werden können, ist mit einem Umbau des ersten Abschnitts erst in einigen Jahren zu rechnen.“Ein Ausbau sei zunächst von der Krefelder Straße bis zur Günterstraße vorgesehen. Ein zweiter Abschnitt (Günterstraße bis Moerser Straße) sei in die Prioritätenliste aufgrund der Vielzahl anderer Maßnahmen bislang nicht aufgenommen worden, heißt es weiter. Den sogenannten Schleichverkehr auf der Straße will die Stadt beobachten und sich dazu mit der Polizei beraten. Hilbrands: „Die Gartenstraße ist für Kraftfahrzeugverkehr mit dem Zusatz ,Anlieger frei’ gesperrt. Die Akzeptanz einer solchen Beschilderung war schon immer schwierig.“