Vanessa Martini ersetzt Linda Bresonik
FUSSBALL Linda Bresonik verabschiedet sich aus Duisburg – zum dritten und damit wohl auch letzten Mal. Die frühere Fußball-Nationalspielerin, die von 2000 bis 2005 sowie von 2008 bis 2012 für den FCR 2001 gekickt hatte, kehrt nun dem MSV nach zwei Jahren wieder den Rücken. Beenden will die 33-Jährige ihre Laufbahn allerdings damit noch nicht; vielmehr hat sie ihren Vertrag bei den Zebras aufgelöst und wechselt zu einem noch nicht genannten Verein, bei dem sie offenbar auch eine berufliche Perspektive für die Zeit nach dem Fußball erhalten soll. „Ich hätte gerne meine Karriere hier beendet, aber leider ist das aus verschiedenen Gründen nicht möglich“, wird Linda Bresonik in der Pressemitteilung des MSV Duisburg zitiert.
Insgesamt stehen 169 Spiele und 41 Tore für die beiden hiesigen Klubs in der Vita der gebürtigen Essenerin, die 2015 aus Paris in die Heimat zurückkehrte und als Kapitänin unter ihrer langjährigen Weggefährtin Inka Grings großen Anteil an den 22 Siegen in 22 Partien hatte, die den MSV in die Erstklassigkeit zurückführten. Dort war das Glück der zweimaligen Welt- und Europameisterin aber nicht mehr treu. Eine langwierige Verletzung bremste sie für einen großen Teil der Saison aus; anschließend war erkennbar, dass ihr vor allem bei der Defensivarbeit die notwendige Fitness fehlte. Trotzdem sagt der neue MSV-Coach Christian Franz-Pohlmann respektvoll: „Mit Linda werden wir eine Person verlieren, die sich riesig mit dem Verein identifiziert hat. Sie wird unserem Spiel fehlen.“Eine neue Kapitänin gilt es auch zu fin- den, zumal Rahel Kiwic, die während Bresoniks Verletzungspause die Binde überstreifte, den Verein ebenfalls verlässt und künftig für Turbine Potsdam aufläuft.
Mit Linda Bresonik verliert der MSV eine Spielerin mit FCR-Vergangenheit – eine andere kehrt da- für zurück. Vanessa Martini (27), von 2005 bis 2009 für die Hüttenheimerinnen am Ball, trägt nun Zebrastreifen. In den vergangenen acht Jahren spielte die gebürtige Reeserin für den Revierrivalen SGS Essen und absolvierte 153 Einsätze. Aus ihrer Duisburger Zeit ist als unglücklicher Moment das DFB-Pokal-Finale 2007 gegen den 1. FFC Frankfurt in Erinnerung, als die damals 17-Jährige von Trainer Thomas Obliers für den ersten Versuch im Elfmeterschießen nominiert wurde, mit dem sie an Ursula Holl scheiterte.
„Vanessa ist eine Spielerin mit wahnsinnig viel Erfahrung. Sie war in Essen eine absolute Führungsspielerin. Nach so einer Spielerin haben wir gesucht. Sie wird auch bei uns sofort eine Stütze sein“, sagt Christian Franz-Pohlmann über die Defensivexpertin.