Rheinische Post Duisburg

Großes Jazz-Talent beim Klavier-Festival Ruhr

- VON INGO HODDICK

Sarah McKenzie ist eine junge JazzMusike­rin, geboren in Australien, ausgebilde­t in den USA, lebt jetzt in Paris. Sie ist Sängerin und Pianistin, manchmal beides zugleich, und ihre vokale Phrasierun­g bildet oft eine Einheit mit ihrem Klavierspi­el. Ein guter Grund für das Klavier-Festival Ruhr, sie in die gut gefüllte Gebläsehal­le im Landschaft­spark Nord einzuladen. Hier brachte die junge Dame den Steinway zum Klingen, mit einem Anschlag der fast so glockenhel­l ist wie ihre Stimme. Das „sitzt“und scheint ihr zugleich selbst am meisten Spaß zu machen. Ihre größte Inspiratio­nsquelle sind die Jazzstanda­rds des „Great American Songbook“, programmat­isch ausgedrück­t in Jerome Kerns und Johnny Mercers „I’m Old Fashioned“. Ein Höhepunkt war einer ihrer Lieblings-Songs, der hingehauch­te „Moon River“von Henry Mancini. Der fast dreistündi­ge Abend wirkte aber dennoch nicht „altmodisch“, denn sie berücksich­tigt auch jüngere Songschrei­berinnen, nicht zuletzt ihr eigenes großes Talent auch auf diesem Gebiet, zum Beispiel in der luftig-neckischen Zugabe „Quoi, Quoi, Quoi“. Nicht zu vergessen, dass Sarah McKenzie in Duisburg mit ihrem Quartett auftrat, mit dem sie sich fast blind versteht. Die Herren Hugo Lippi (Gitarre), Geoff Gascoyne (Bass) und Sebastiaan de Krom (Drums) spielen auf Augenhöhe mit ihrer „Chefin“. Das Klavier-Festival Ruhr 2017 endet am 20. Juli in der Philharmon­ie Mercatorha­lle mit dem Klassik-Pianisten Grigory Sokolov. Am 22. September kommt noch als „Nachschlag“in der Mercatorha­lle die kanadische Jazzerin Diana Krall.

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