Professionelle Unterstützung für Todkranke und Angehörige
84 Freiwillige unterstützen das Team des Malteser Hospiz St. Raphael. Doch das deckt nicht den Bedarf.
HUCKINGEN Das Huckinger Malteser Hospiz St. Raphael feierte kürzlich sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen Familienfest. Dies bot ebenfalls eine Gelegenheit, sich bei den vielen Ehrenamtlern zu bedanken, die in ihrer Freizeit anderen Menschen helfen. Der Bedarf an zusätzlichen Helfern ist groß, gerade im ambulanten Bereich warten vielfältige Aufgaben.
Zwar werden die Patienten begleitet von examinierten und für diesen Bereich besonders ausgebildeten Mitarbeitern der Alten- und Krankenpflege. Neben der professionellen Unterstützung ist aber die Mitarbeit zahlreicher Ehrenamtler unverzichtbar, wie Hospiz-Leiterin Mechthild Schulten klarmacht. Derzeit kümmern sich 84 ehrenamtliche Mitarbeiter um die kleinen und größeren Dinge, die den Hospiz-Patienten am Herzen liegen.
Der Hospiz-Bereich, der sich um Kinder und Jugendliche und deren Familien kümmert, wird komplett im heimischen Umfeld betreut, dort ist die Mitarbeit besonders gefragt. Bevor die ehrenamtliche Hospiz-Arbeit aufgenommen werden kann, stehen Schulungen für die Bewerber an. Dabei wird auch vermittelt, für ihre sensible Arbeit den richtigen Weg zwischen Nähe und Distanz zu finden, erläuterte die Hospiz-Leiterin, die zu den Gründungsmitgliedern gehört. Wichtig sei zudem ein „ehrlicher Umgang“mit den Betroffenen und ihrer Situation: „Das erwarten unsere Patienten auch so.“Für die freiwillige Hospiz-Tätigkeit ist „schon eine stabile Persönlichkeit“Voraussetzung, so Schulten. Wer diese Eigenschaft besitzt und die entsprechenden Schulungen durchlaufen hat, empfindet diese ehrenamtliche Aufgabe in der Regel als Bereicherung. Die Familie der Kranken entlasten So wie Andrea Endl, die derzeit eine Familie mit einem schwererkrankten Kind betreut. „Wichtig ist, die Familie zu entlasten, sich um Geschwisterkinder zu kümmern, mit ihnen Hausaufgaben zu machen, ins Kino oder in die Eisdiele zu gehen“, erläuterte die Großenbaumerin. Auch die Eltern seien dankbar, auf diesem Wege auch schon einmal Zeit für persönliche Dinge zu haben. Jens Hüper ist seit fünf Jahren dabei. Der Ratinger bereitet am Wochenende und an Feiertagen das Frühstück im schmucken Zwölfzimmer-Hospizbungalow auf dem Gelände des Malteser-Krankenhauses und spricht mit den Bewohnern ihre Wünsche bezüglich des Mittagsmenüs ab, das vom St.Anna-Krankenhaus geliefert wird. „Über die Organisation der Mahlzeiten bekommt man schnell Zugang zu dem Menschen“, hat Hüper erfahren, denn das Essen sei einfach ein Stück Normalität. „Ich habe hier tolle Menschen kennengelernt“, zeigt sich der Ehrenamtler beeindruckt. Manche Vorstellung in der Öffentlichkeit von seinem Arbeitsplatz sei einfach falsch, denn „hier wird viel gelacht“. Auch Mechthild Schulten weiß den Einsatz ihrer Ehrenamtlichen-Crew durchaus sehr zu schätzen: „Ohne die wären wir nicht ein so lebendiges Haus.“