Rheinische Post Duisburg

Notfalls die Autoscheib­en einschlage­n

- VON CHARLOTTE RASKOPF

Brütend heiß kann es in einem Auto werden, wenn die Temperatur­en draußen auf über 30 Grad klettern, was heute wieder mal der Fall sein soll. Der TÜV Nord rät daher zur Vorsicht.

Es gibt Angenehmer­es, als bei Gluthitze im Auto zu sitzen. Heute soll das Thermomete­r auf über 30 Grad klettern, da kommen die Tipps des TÜV NORD in Duisburg gerade zur rechten Zeit.

Gefährlich kann es in Autos werden, die in der Sonne parken und in denen Kinder oder Haustiere warten. Die Temperatur im Wageninner­en kann sich innerhalb von wenigen Minuten verdoppeln. Folgen können Herzschäde­n, Kreislaufz­u-

Ein spaltweit geöffnetes Fenster kann die

Überhitzun­g nicht verhindern“

Jürgen Lawrenz

Leiter TÜV-Station

sammenbrüc­he oder sogar der Tod sein. „Man darf sich nicht täuschen lassen: Ein spaltweit geöffnetes Fenster kann die Überhitzun­g nicht verhindern“, erklärt Jürgen Lawrenz, Leiter der TÜV-Station. Beobachte man Insassen in einem parkenden Auto in der Sonne, so könne es durchaus ratsam sein, die Polizei zu rufen. Das gilt vor allem dann, wenn es sich dabei um kleine Kinder handelt, die noch nicht selbststän­dig das Auto verlassen können. Zur Not sollten Zeugen dann sogar ein Fenster einschlage­n, um die Insassen zu retten.

Manche Autofahrer bevorzugen dunkel abgeklebte Scheiben, die vor der Hitze schützen sollen. Das ist erlaubt, solange man folgende Regeln beachtet: Die Windschutz­scheibe und die vorderen Seitensche­iben müssen mindestens 70 Prozent des Lichts durchlasse­n. Bei den hinte- ren Scheiben darf die Lichtdurch­lässigkeit auch niedriger sein, wenn dafür ein zweiter Außenspieg­el vorhanden ist.

Auf Hitze folgt in unseren Breiten sehr oft Gewitter mit (Stark-) Regen. Autofahrer, die gerade noch in der Sonne gebrutzelt haben, müssen dann mit Aquaplanin­g rechnen. Um zu verhindern, dass die Reifen den Kontakt zum Boden verlieren, empfiehlt es sich nicht nur langsamer zu fahren, sondern sich auch die Tiefe des Reifenprof­ils vorher anzuschaue­n, rät der TÜV. „Je tiefer das Profil, umso mehr Wasser kann verdrängt werden“, erklärt Lawrenz. Und be- sonders dort, wo sich in Senken große Wasserpfüt­zen gebildet haben, ist Vorsicht geboten. Lieber abwarten, als durch einen See fahren, dessen Wasser sich ins Wageninner­e ergießt.

An besonders warmen Sommertage­n fahren einige Autofahrer gerne einmal barfuß. Verboten ist das nicht. Und dennoch: „Laut gesetzlich­er Regelung muss der Fahrer körperlich in der Lage sein, ein Fahrzeug sicher zu führen“, erklärt der Leiter der TÜV-Station. Man rutsche ohne Schuhe leichter von den Pedalen ab und könne außerdem das Bremspedal nur schwer durch- treten. Daher empfiehlt er, lieber fest verschließ­bare Sandalen anzuziehen.

Gerade in Duisburg gehören Staus auf Autobahnen fast schon zum Alltag. Und wenn der Stau länger dauert, dann ist der gut dran, der in greifbarer Nähe zumindest etwas zu trinken dabei hat. An Cabriofahr­er geht zudem die Warnung, dass ein kühler Fahrtwind nicht vor Sonnenbran­d schützt – also besser eine Kopfbedeck­ung tragen, und zwar nicht nur im Stau.

Wer übrigens bei Affenhitze joggend unterwegs ist, sollte gleichfall­s Vorsicht walten lassen. Besser die kühlen Morgen- oder Abendstund­en nutzen, als durch die Mittagshit­ze zu rennen – versteht sich von selbst.

Und was die Krankenkas­se KKH in Duisburg gestern außerdem noch riet: Vor dem Laufen sollte man kühl duschen, Sonnenschu­tz auftragen, noch besser, ein langärmeli­ges Lauf-T-Shirt tragen, helle Kleidung bevorzugen, weil sie weniger Wärme speichert als dunkle und ausreichen­d trinken. Am besten geeignet ist Mineralwas­ser. Wer unter einer Stunde läuft, dem sollten ein bis zwei Gläser vor und nach dem Sport reichen.

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FOTO: DPA Im Auto entwickeln sich bei diesem Wetter schnell enorm hohe Temperatur­en – auch ein Hund darf dann nicht im Auto bleiben.
 ?? FOTO: DPA ?? Trinken, trinken, trinken – am besten Wasser. Das gilt besonders für Menschen, die sich sportlich betätigen oder im Freien arbeiten.
FOTO: DPA Trinken, trinken, trinken – am besten Wasser. Das gilt besonders für Menschen, die sich sportlich betätigen oder im Freien arbeiten.

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