Deutlich weniger Schrottimmobillien
Die Task Force unter der Leitung von Rechtsdezernentin Daniela Lesmeister zeigt Wirkung. Aktuell stehen 53 Häuser auf der Liste, Ende September 2016 waren es 120. Das Projekt wird weitergeführt.
Die Zahl der bewohnten Schrottimmobilien ist in Duisburg in den vergangenen Monaten um mehr als die Hälfte gesunken. Standen Ende September 2016 etwa 120 Problemhäuser auf der Liste der Task Force, so sind es aktuell inklusive der bereits für unbewohnbar erklärten Häuser noch 53. Seit Herbst vergangenen Jahres wurden 19 Häuser begutachtet, davon 16 komplett geschlossen, zwei teilweise, ein Haus wurde nicht geschlossen. Rechtsdezernentin Daniele Lesmeister zieht eine positive Zwischenbilanz.
Die „gute Zusammenarbeit“mit der Polizei, dem Zoll, der Steuerfahndung, den Stadtwerken und den Wirtschaftsbetrieben habe dazu geführt, „dass wir einigen unseriösen Vermietern das Handwerk legen konnten“, sagt sie. Allerdings „kommen noch immer neue dazu. Das müssen wir unterbinden. Und das geht nur über einen konzentrierten Einsatz der Task Force“, so die Dezernentin und Leiterin der Task Force.
Zunächst war das Projekt der Task Force für die Dauer von sechs Monaten vorgesehen. „Da sich die Arbeit bewährt hat und es weiterhin Handlungsbedarf gibt, wird es in der bisherigen Form fortgesetzt“, erklärt Daniela Lesmeister.
Bei einigen Vermietern habe es zwar in den vergangenen Wochen ein Umdenken gegeben. „Einige Eigentümer kamen im Nachgang ei- ner Schließung auf uns zu, weil sie wissen wollten, was sie tun müssen, um wieder vermieten zu können. Ein dafür erforderliches Sanierungskonzept haben uns bislang aber erst zwei vorgelegt“, so Daniela Lesmeister. Ob sie das Konzept auch umsetzen, bleibt abzuwarten.
Nach wie vor vermieten Immobilieneigentümer Wohnungen teilweise mit erheblichen Mängeln zu überhöhten Mieten vor allem an Zuwanderer aus Südost-Europa. Bei den Überprüfungen werden sehr häufig mangelhafte Elektronik, bauliche Mängel, Feuchtigkeit, Schimmelbildung, Glasbruch, mangelhafte sanitäre Anlagen, beschädigte Haustüren, defekte Klingelan- lagen vorgefunden, hinzu komme oft ein mangelhafter Brandschutz und ein sehr hoher Grad an Vermüllung und in der Folge Schädlingsbefall.
Noch ist offen, welche Mittel das Land der Stadt zur Verfügung stellt, um die Schrottimmobilien aufzukaufen. Noch die alte Landesregierung hatte ein Modellvorhaben der Städtebauförderung ins Leben gerufen, dass es Kommunen ermöglicht, Schrottimmobilien aufzukaufen. Die Stadt Duisburg hat Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro beantragt. Der Förderbescheid liegt aber noch nicht vor. Im Fokus sollen die Stadtteile Marxloh und Hochfeld stehen.